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Ein Flugzeug von "Turkish Airlines" mit dem Logo von Borussia Dortmund.

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Borussia Dortmund: Finanziell zu neuen Höhen

Jürgen Klopp sieht Borussia Dortmund vor dem Champions-League-Finale gegen den FC Bayern München als einen Arbeiterverein - mit einem Gesamtumsatz von über 200 Millionen Euro.

Es ist eine Freude, wenn Carsten Cramer über Borussia Dortmund referiert. Dann sprudelt es aus dem Direktor Marketing des BVB nur so heraus. Es ist ja auch eine dankbare Aufgabe in diesen Tagen, einen Verein zu vermarkten, dessen Sympathiewerte in zuvor nie erreichte Höhen geschnellt sind. „Dass Borussia Dortmund derzeit riesiges Interesse weckt, liegt auf der Hand bei den sportlichen Erfolgen – vor allem bei der Art und Weise, wie sie errungen werden“, sagt Carsten Cramer.

Tatsächlich haben die Dortmunder in den vergangenen beiden Jahren riesige Schritte gemacht beim Bestreben, ihren Klub neben den sportlich und vor allem wirtschaftlich dominierenden Bayern als „zweiten Leuchtturm des deutschen Vereinsfußballs“ zu installieren, wie Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke die ehrgeizigen Pläne des Revierklubs umschreibt. Watzke hat schon jetzt verkündet, der börsennotierte Klub werde in diesem Jahr erstmals einen Gesamtumsatz von 215,2 Millionen Euro erreichen. Bei solchen Summen mutet es folkloristisch an, wenn Trainer Jürgen Klopp wie jüngst im Interview mit dem „Guardian“ erzählte, der BVB sei „ein Arbeiterverein“. Die Borussia der Neuzeit kommt nicht im Blaumann daher, sondern in Nadelstreifen.

Auf allen Ebenen meldet der Klub Rekorde. In der abgelaufenen Saison kauften 1,84 Millionen Zuschauer eine Karte für die Heimspiele, solch eine Zahl hat es in 50 Jahren Bundesliga noch nicht gegeben. 300 000 Fans haben das aktuelle Trikot der Borussia im Schrank, auch das bedeutet Vereinsrekord, wenngleich die Konkurrenz aus München doppelt so viele verkauft. Aber die Marke Borussia expandiert. Cramer sagt: „Wir haben Steigerungsraten, die vor zwei Jahren noch undenkbar waren.“

Borussia Dortmund orientiert sich an Manchester, Barcelona und Madrid

Ein Indiz für das Wachstum des Börsenkonzerns ist der Plan, ab Sommer beim Stadions die „BVB-Erlebniswelt“ zu errichten. Der Verein investiert rund fünf Millionen Euro dafür. Manchester United, Real Madrid oder der FC Barcelona haben so etwas längst. An ihnen gilt es sich zu orientieren, um die Lücke zur europäischen Spitze auch auf dem Geschäftsfeld zu schließen.

Wie groß der Unterschied im wirtschaftlichen Bereich trotz aller Sprünge ist, zeigt der Umstand, dass die Dortmunder sich noch kein Minus bei Transfergeschäften leisten. Schließlich war der BVB vor acht Jahren so klamm, dass er nach der Misswirtschaft unter der Führung von Präsident Gerd Niebaum und Manager Michael Meier um seine Existenz fürchten musste. In der Phase der Konsolidierung lag das Hauptaugenmerk darauf, Schulden abzubauen. Das hat sich geändert, jetzt, da die Champions League Reichtümer garantiert und Profis wie Kagawa, Götze und vielleicht ja auch Lewandowski für große Beträge abgegeben werden.

Der BVB sieht sich mittlerweile nicht nur sportlich, sondern auch monetär neben den Bayern als zweiter deutscher Global Player im europäischen Wettbewerb. Dazu passt die Aussage von Watzke, der angekündigt hat, Dortmund plane nun auch auf dem Transfermarkt Vollgas zu geben: „In der kommenden Saison werden wir deutlich investieren.“

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