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Sport: Borussia Dortmund: Mit Gift und Galle

Matthias Sammer war schon in seiner Karriere als Spieler für sein uneingeschränktes Engagement auf dem Platz bekannt. Daran hat sich auch durch den Wechsel auf die Trainerbank nichts geändert.

Matthias Sammer war schon in seiner Karriere als Spieler für sein uneingeschränktes Engagement auf dem Platz bekannt. Daran hat sich auch durch den Wechsel auf die Trainerbank nichts geändert. Der Ärger über die desolate 0:1-Niederlage seines Teams bei 1860 München vor einer Woche wirkt immer noch nach. Sammers Spieler, die Profis von Borussia Dortmund, mussten sich vor dem Heimspiel gegen den SV Werder Bremen (Sonntag, 17.30 Uhr) deutliche Worte anhören: "Jeder muss bereit sein, Gift und Galle zu spucken und sich in die Gruppe zu integrieren, sonst ist er beim BVB am falschen Platz", sagte Sammer.

"Auf unserem Weg zum Erfolg müssen wir uns alles erarbeiten. Gehen wir mit der München-Pleite richtig um, kann das durchaus fruchtbar sein", ergänzte der Trainer der Borussen. Er verlangte von seinen Spielern eine Top-Einstellung gegen Werder. Die BVB-Profis deuteten ihre Bereitschaft zur Wiedergutmachung mit besonderem Engagement im Training an.

Nicht besonders zu motivieren brauchte Sammer den Tschechen Tomas Rosicky. Der mit einer Ablöse von 25 Millionen Mark teuerste Bundesliga-Spieler brennt auf sein Heimdebüt vor 60 000 Zuschauern im Westfalenstadion. Der 20-Jährige soll nach dem Ausfall des gesperrten Lars Ricken (Gelb-Rote Karte) die Kreativabteilung beleben und lenken. Äußerst fraglich ist der Einsatz von Miroslav Stevic (Oberschenkel-Beschwerden).

Mit dem Selbstbewusstsein von zwei Heimsiegen in Folge reist der SV Werder Bremen nach Dortmund. Doch Trainer Thomas Schaaf will selbst nach einem Punktgewinn im Westfalenstadion noch nicht von einer Erfolgserie sprechen. "Die beginnt für mich frühestens nach fünf Spielen. Dortmund ist für mich ein echter Prüfstein", sagte der Werder-Coach. Fraglich bleibt, ob Routinier Dieter Eilts gegen den BVB spielen kann. Eilts plagt sich mit Knieproblemen.

Um eine Serie geht es auch im zweiten Sonntagsspiel im Freiburger Dreisamstadion zwischen dem heimischen SC Freiburg und den abstiegsgefährdeten Hanseaten aus Rostock. Sollte Freiburg dieses Spiel nicht verlieren, wäre das Team neun Mal in Folge ungeschlagen und hätte damit die Erfolgsserien aus den Spielzeiten 1993/94 und 1994/95 übertroffen. Damals blieben die Freiburger jeweils acht Mal ohne Niederlage blieben. Die Bilanz gegen Rostock spricht klar für die Platzherren, die als Tabellensiebter mit nur einem Punkt Abstand die Uefa-Cup-Ränge im Blick haben. Bisher haben die Freiburger alle vier Duelle gewonnen, dabei 11:1 Tore erzielt. Im Vorjahr fegte der SC die Hanseaten mit 5:0 buchstäblich vom Platz. Hansas Trainer Friedhelm Funkel sagt: "Die Statistik interessiert mich nicht. Jedes Spiel läuft anders." Am Mittwoch hat es eine Aussprache der Hansa-Spieler gegeben. Vielleicht hilft es ja gegen die schwarze Serie von Freiburg.

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