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Szenen aus dem Hinspiel, als die griechische Polizei im Dortmunder Block hart durchgriff.

© dpa

Borussia Dortmund - PAOK Saloniki: Ein Hochsicherheitsspiel zum Abschluss der Europa League

1000 Polizisten sind im Einsatz, wenn Borussia Dortmund am Donnerstag PAOK Saloniki empfängt. Dabei geht es im letzten Gruppenspiel in der Europa League für den BVB sportlich um nicht mehr viel.

Aus sportlicher Sicht eher unbedeutend, aus Sicherheitsgründen brisant - beim letzten Gruppenspiel von Borussia Dortmund am Donnerstag (19.00 Uhr/live im Ticker bei Tagesspiegel.de) in der Europa League gegen PAOK Saloniki herrscht Alarmstufe Rot. „Wir klassifizieren das Spiel als Hochrisikospiel“, sagte Polizeidirektor Michael Stein voller Sorge um ähnliche Ausschreitungen wie im ersten Duell Anfang Oktober in Griechenland. Die Bedenken von BVB-Coach Thomas Tuchel halten sich jedoch in Grenzen: „Wenn es ein Hochrisikospiel ist, bedeutet das für mich, dass für die Sicherheit gesorgt ist. Es bereitet uns kein Kopfzerbrechen.“

Obwohl der BVB bereits für die K.o.-Runde qualifiziert ist und nur durch Schützenhilfe noch Gruppensieger werden kann, sorgt die Partie im Vorfeld für reichlich Gesprächsstoff. Nach den laut Sportdirektor Michael Zorc „beschämenden Bildern“ aus Saloniki, wo BVB-Fans mit dem Zünden von Pyrotechnik eine Spielunterbrechung provoziert und dem BVB eine Geldstrafe von 60 000 Euro beschert hatten, befürchtet die Polizei ähnliche Vorfälle. Deshalb sollen in der Revierstadt fast 1000 Polizisten für Sicherheit sorgen. Zum Verdruss der Behörden blieben alle Versuche erfolglos, das Kartenkontingent für die Gäste um die Hälfte zu reduzieren. Der Gastanteil von 3300 Tickets wurde deshalb komplett verkauft.

Schon am Abend vor dem Spiel griff die Dortmunder Polizei konsequent durch. Bei der Kontrolle eines Busses mit Fans aus Griechenland seien den Behörden zufolge "pyrotechnische Gegenstände, ein Messer und Betäubungsmittel" sichergestellt worden. Die Beamten konfiszierten auch sogenannte Passivbewaffnung wie Handschuhe mit Kunststoffverstärkung. Fünf Personen wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen, gegen sieben wurde Strafanzeige erstattet.

Ungeachtet dieser unerfreulichen Begleiterscheinungen hofft der BVB auf einen erfolgreichen sportlichen Abschluss der Gruppenphase. Im Idealfall kann das führende Team aus Krasnodar noch abgefangen werden. Weil die punktgleichen Russen nach dem 1:2 und dem 1:0 gegen Dortmund aufgrund des Auswärtstreffers den direkten Vergleich gewonnen haben, müssen die Borussen auf einen Ausrutscher von Krasnodar bei Schlusslicht Qäbälä hoffen. „Wir wollen die kleine Chance nutzen, die uns Krasnodar vielleicht bietet. Deshalb werden wir voll auf Sieg spielen“, sagte Mittelfeldspieler Gonzalo Castro.

Dortmund braucht Schützenhilfe von Qäbälä gegen Krasnodar für den Gruppensieg

Ilkay Gündogan kann zu einem Happy End nicht beitragen. Der BVB-Regisseur hatte sich beim Last-Minute-Sieg am Samstag in Wolfsburg (2:1) eine Beckenprellung zugezogen und fehlte auch beim Training am Mittwochvormittag. „Wir wollen bei ihm kein Rsiko eingehen“, sagte Tuchel. Gündogan soll für die Bundesligapartien gegen Frankfurt und Köln sowie für das Pokalspiel in Augsburg geschont werden. Die zuletzt erkrankten Julian Weigl, Mats Hummels und Sokratis stehen gegen Saloniki dagegen wieder zur Verfügung.

Vor allem in der Innenverteidigung hat Thomas Tuchel die Qual der Wahl. Schließlich boten die für Hummels und Sokratis eingesetzten Sven Bender und Neven Subotic in Wolfsburg eine starke Vorstellung und empfahlen sich für weitere Aufgaben. Dennoch schwant dem von Tuchel zuletzt häufig ausgebooteten Subotic, dass er auch an seinem 27. Geburtstag wieder mit einem Platz auf der Bank oder gar auf der Tribüne vorliebnehmen muss: „Ich glaube nicht, dass mich ein Spiel von unten nach oben befördern wird. Die Realität sieht anders aus.“ Ein Abschied der einstigen Stammkraft vom BVB in der Winterpause scheint angesichts solcher Aussagen nicht unwahrscheinlich. (dpa)

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