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© dpa

Borussia Dortmund: Träumen verboten!

Nach dem 2:1-Erfolg über müde Bayern bremst Jürgen Klopp die Euphorie in Dortmund. Und er tut dies in der ihm eigenen eloquenten Art.

Dass es nicht viel werden würde mit dem ruhmreichen FC Bayern München an diesem lauen Sommerabend in Dortmund, war schon in der ersten Spielminute zu erahnen. Da versprang Luca Toni – begleitet von höhnischem Gelächter aus der Südkurve – ein Ball, den er sonst mit Leichtigkeit verarbeitet. Es ist viel passiert seit dem 19. April, als Toni den BVB im Pokalfinale von Berlin mit seinen beiden Treffern besiegte. Am Mittwoch nun hat der FC Bayern das als „Supercup“ ausgeschriebene Testspiel vor 47 000 Zuschauern mit 1:2 (0:2) verloren.

Was der Branchenführer aus dem Süden anbot, ließ gar nicht erst den Verdacht aufkommen, als sei er mit riesigen Ambitionen angereist. Am Morgen vor dem Spiel in Dortmund hatten die Münchener sogar noch eine Trainingseinheit absolviert. Entsprechend blutleer war die abendliche Vorstellung. Vor allem in der ersten Halbzeit bewegte sich das hochgerüstete Ensemble, als befände es sich in der Phase des Austrabens. Das einzige Erfolgserlebnis des Abends blieb dem vorher weitgehend unbekannten U-18-Nationalspieler Mehmet Ekici vorbehalten. „Wir hätten hier schon gern gewonnen, aber es war nur ein Testspiel“, sagte Bayern-Spieler Toni Kroos.

So ergriffen die Dortmunder ihrerseits die günstige Gelegenheit und gewannen nach Toren von Jakub Blaszczykowski und Tamàs Hajnal. Doch anders als seine Spieler, die den Triumph über den FC Bayern ausgiebig mit ihren Fans feierten, wusste Dortmunds neuer Trainer Jürgen Klopp den Stellenwert dieses Sieges genau einzuordnen. Und er tat dies in der ihm eigenen eloquenten Art. „Das soll jetzt nicht despektierlich klingen“, sagte Jürgen Klopp mit breitem Grinsen, „aber für uns war das gegen die Bayern eine gute Trainingseinheit.“

Dennoch hat Borussia Dortmund einige positive Dinge aus dem Testspiel mitgenommen: Nach dem Schlusspfiff stand der BVB-Trainer im intensiven Dialog mit Dede vereint und berichtete später, der Brasilianer habe „einige Dinge gesehen, die für uns sehr gut gelaufen sind. Das habe ich ihm bestätigt.“ Trotzdem weiß Dortmunds Trainer, dass auf seine Mannschaft sehr viel ernstere Bewährungsproben warten als der lässige Kick gegen lustlose Bayern: „Wer jetzt anfängt zu träumen, der soll mit den Drogen aufhören“, sagte Jürgen Klopp mit einem Augenzwinkern. 

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