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In Wolfsburg gab es - mal wieder - nichts zu holen für die Gladbacher.

© imago/Revierfoto

Borussia Mönchengladbach verliert 1:2 beim VfL Wolfsburg: Granit Xhaka: So wird das nichts mit Europa

Wie gehabt: Borussia Mönchengladbach verliert mal wieder beim VfL Wolfsburg - auch weil die Mannschaft aus ihren Fehlern nicht lernt.

Patrick Herrmann wurde vom gegnerischen Trainer Dieter Hecking ausdrücklich gelobt, für „Fairplay, wie man es sich wünscht“. Dabei stand ihm dieses Lob streng genommen gar nicht zu. Der Offensivspieler von Borussia Mönchengladbach hatte nämlich gar keine gerichtsfeste Zeugenaussage zur Wahrheitsfindung beigetragen. Kann sein, hatte Herrmann nur auf die Frage des Schiedsrichters geantwortet, ob er noch am Ball gewesen war, woraufhin Daniel Siebert Abstoß statt Ecke für die Gladbacher gegeben hatte. „Mir hat der Schädel gebrummt wie nichts anderes“, sagte Herrmann, der nach einem Luftduell mit Wolfsburgs Torhüter Koen Casteels benommen am Boden gelegen und damit ungewollt den Nachschuss seines Kollegen Thorgan Hazard auf dem Weg ins leere Tor geblockt hatte. Es war die letzte von vielen guten Gelegenheiten der Gäste, um die 1:2 (1:2)-Niederlage beim VfL Wolfsburg noch abzuwenden.

Während die Gladbacher nun schon seit sechs Auswärtsspielen auf einen Sieg warten, feierten die Wolfsburger nicht nur im Hinblick auf das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Gent einen wichtigen Erfolg. Auch im Kampf um die Europapokalplätze machten sie Boden gut. „Es war fast notwendig, heute zu gewinnen. Zumindest durften wir nicht verlieren“, sagte Manager Klaus Allofs. „Jetzt können wir uns wieder berechtigte Hoffnungen machen.“

Die Gladbacher hingegen verpassten die Gelegenheit, einen Konkurrenten auf Distanz zu halten. „Wenn du nur zu Hause gewinnst und auswärts nichts holst, spielst du nicht international“, sagte Granit Xhaka, der Kapitän der Gäste, für die weit mehr als nichts möglich gewesen wäre. Die Gladbacher begannen forsch, sie attackierten früh – und das obwohl es für sie statistisch in Wolfsburg ohnehin nichts zu holen gibt. Von den vergangenen elf Auswärtsspielen beim VfL haben sie nunmehr zehn verloren, gegen keinen anderen Bundesligisten sind die Wolfsburger zu Hause länger ungeschlagen.

Zwei Tore in schneller Folge

Auch gestern schien alles früh den gewohnten Gang zu nehmen. Nach den ersten beiden ernstzunehmenden Angriffen des VfL stand es 2:0. Wie schon vor einer Woche in Augsburg kassierten die Gladbacher zwei Tore in schneller Folge, diesmal waren es zwei Minuten. „Irgendwann müssen wir das lernen“, sagte Xhaka. „Ich hoffe, dass es nicht zu spät ist.“

Vor dem 1:0 ließ Julian Draxler seinen Gegenspieler Nico Elvedi ins Leere rutschen. Dass er anschließend auch noch Yann Sommer im Gladbacher Tor ausguckte, war allerdings eine optische Täuschung. Draxler gab später zu, dass er den Ball gar nicht richtig getroffen hatte, „sodass er mehr oder weniger reinhoppelt“. Kurz darauf kamen die Gladbacher erneut nicht hinterher, weil der gelernte Verteidiger Martin Hinteregger seine Aufgabe eher wie ein Außenstürmer interpretierte. Nach einem starken Solo von Maximilian Arnold ließ Max Kruse Elvedi aussteigen und vollendete mit einem Schlenzer zum 2:0. Für den früheren Gladbacher war es der erste Treffer seit fast dreieinhalb Monaten.

Borussias Trainer André Schubert stellte anschließend vom 3-5-2 auf ein 4-4-2-System um, und fortan dominierte sein Team das Spiel. Die Gladbacher fanden immer wieder Lücken – so auch vor dem Anschlusstreffer, als Fabian Johnson einen perfekten Pass durch die Schnittstelle auf Raffael spielte. Der Brasilianer jagte den Ball aus spitzem Winkel ins kurze Eck. „Das Tor darf so nicht fallen“, gestand Torhüter Casteels, der allerdings nur vier Minuten später gegen Johnson den möglichen Doppelschlag der Gladbacher verhinderte. Auch in der zweiten Halbzeit parierte der Belgier noch einmal glänzend, als er einen Schuss von Lars Stindl abwehrte. „Wir spielen super Fußball, aber machen die Tore nicht“, klagte Xhaka. „Wenn du oben mitspielen willst, geht das nicht.“

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