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Sport: Bottle empty!

Norbert Thomma weiß, warum Giovanni Trapattoni den Iren gut tut

Finden Sie bitte heraus, was an dieser Aufzählung falsch ist: Samuel Beckett, Brendan Behan, Roddy Doyle James Joyce, Edna O'Brien, Flann O'Brien, George Bernard Shaw, Bram Stoker, Jonathan Swift, Giovanni Trapattoni, Oscar Wilde, William Butler Yeats.

Sorry, war ein kleiner Scherz: Alles ist richtig an diese Liste, allesamt sind es sprachmächtige Menschen, unsterblich in der Hall of Fame der irischen Schriftstellerei. Einer davon, das stimmt, arbeitet noch daran, aber er wird es schaffen. Es hat in München geklappt („players are like bottle empty“), auch in Stuttgart in der Maultaschenwerbung („Müsse gebe immer die Beste“).

Im Juni also wird Trapattoni Nationaltrainer in Irland, und das passt. Die Iren sind sangesfroh, als hätten sie die Oper erfunden; sie lieben die Geschichte (Schlacht am Boyne), sie werden auch seinen prähistorischen Fußball schätzen; sie mögen es derb („Ein Trainer ist nicht ein Idiot!“). Erfolgreich an Resultaten dürfte dieser Versuch kaum ausgehen, aber das ist egal: Irland ist an harte Schicksalsschläge gewöhnt, es hat Hungernöte überlebt und Jahrzehnte der Auswanderung; sie haben dort für jede Grausamkeit des Himmels ein melancholisches Lied, und am Ende haben Guinness und Bushmills noch jede Depression weggespült.

Vorläufig sollte ihnen der VfB Stuttgart das Beispiel sein. Hier hatte Trapattoni durch allerlei Unfug den Fußball erstmal gründlich ruiniert, dann wurde er gegangen und die Stuttgarter Meister. Nach Trap („I have ready“) kommt der Aufschwung, das ist bewiesen. Sláinte!

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