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Boxen: Kampf der Giganten: De la Hoya gegen Mayweather

Las Vegas fiebert dem nächsten Box-Spektakel der Superlative entgegen. Rund 100 Millionen Euro sollen bei dem Kampf umgesetzt werden. Die Kontrahenten waren beide schon mehrfach Weltmeister.

Las Vegas/Hannover - Wenn der in den USA legendäre Oscar de la Hoya am Sonntag (4.30 Uhr/RTL) im MGM Casino gegen seinen amerikanischen Landsmann Floyd Mayweather Jr. antritt, ist sein WM-Titel nach WBC-Version im Superweltergewicht nur schmückendes Beiwerk. Der 34 Jahre alte "Golden Boy", der in seiner Karriere in sechs verschiedenen Klassen Weltmeister war, schickt sich an, zum Bestverdiener der Boxszene aufzusteigen. 60 Millionen Dollar soll Geschäftsmann de La Hoya für den Fight einstreichen, die Gesamteinnahme seiner 15 Jahre währenden Profi-Karriere auf über 550 Millionen Dollar (405,6 Millionen Euro) ansteigen.

Voraussetzung dafür ist, dass die Einschaltquoten im Bezahlfernsehen stimmen. Doch daran zweifelt kaum jemand, obwohl der TV-Kunde 54,95 Dollar für das Erlebnis hinblättern muss. Experten rechnen sogar damit, dass rund zwei Millionen Pay-TV-Kunden bezahlen werden und damit für einen Quotenrekord für Box-Übertragungen sorgen.

20 Millionen durch Ticketverkauf

Das öffentliche Interesse in Amerika vor dem Mega-Fight war so riesig wie sonst nur vor großen Kämpfen im Schwergewicht, die jenseits des Großen Teiches momentan allerdings rar sind. Die insgesamt 17.157 Karten für das Duell der beiden vermeintlich besten Boxer aller Klassen waren im Handumdrehen verkauft. Das spülte noch einmal fast 20 Millionen Dollar in die Kassen für das Spektakel, bei dem insgesamt rund 100 Millionen umgesetzt werden sollen. Herausforderer Mayweather Jr. bekommt immerhin noch zehn Prozent davon und ist damit finanziell nur zweiter Sieger.

Sportlich will der in 37 Kämpfen unbesiegte Mayweather, der immerhin auch schon in vier Klassen Weltmeister war, aber die Nummer eins werden. "Ich bin hungrig. Ich brenne darauf, da 'raus zu gehen und ihn in seine Schranken zu weisen", sagte der "Pretty Boy" aus Grand Rapids in Michigan.

Mayweather ist der Favorit

Den in Los Angeles beheimateten Champion konnte Mayweather mit seiner klaren Ansage allerdings nicht aus der Fassung bringen. "Das wird die größte persönliche Befriedigung für mich, diesen Kampf zu gewinnen", sagte de la Hoya vor seinem 43. Profi-Kampf (4 Niederlagen). "Es ist ein gewaltiger Druck, aber ich werde eine Riesenshow zeigen und so hart kämpfen, wie ich kann. Schließlich schaut die ganze Welt zu."

Auch Felix Sturm wird dazugehören. Der deutsche WBC-Weltmeister im Mittelgewicht, der seinen Titel nach WBO-Version am 5. Juni 2004 ebenfalls in Las Vegas äußerst umstritten gegen den amerikanischen Superstar verlor, setzt auf einen Sieg des Herausforderers. "Ich würde auf Mayweather tippen, wegen seiner Schnelligkeit, seiner Beinarbeit, seiner Reflexe und überhaupt seines ganzen boxerischen Könnens." Sturm liegt damit im Trend: Bei den Buchmachern gilt Mayweather als 2:1-Favorit. (Von Gert Glaner, dpa)

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