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Sport: Boxer schlägt Lastwagenfahrer

Arthur Abraham meldet sich mit einem unspektakulären K.-o.-Sieg zurück.

Offenburg - Mit dem K.-o.-Sieg gegen Pablo Farias hat Boxer Arthur Abraham auf dem Weg zu einem Weltmeisterschaftskampf im Supermittelgewicht seine Pflicht erfüllt – mehr nicht. Das weiß auch der ehemalige Mittelgewichtschampion. „Man darf jetzt keine großen Sprüche machen“, sagte der 31-Jährige, nachdem er beim Comeback nach acht Monaten Ringpause in Offenburg den überforderten argentinischen Lastwagenfahrer Farias in der fünften Runde zu Boden geschickt hatte. Jetzt steht bereits ein Titelkampf gegen den deutschen WBO-Titelträger Robert Stieglitz im Raum.

„Ich denke, so ein Kampf wäre interessant für die deutschen Fans, und der wird auch zustande kommen“, sagte Abraham. Stieglitz, der auf derselben Veranstaltung in der Baden-Arena seinen Titel der World Boxing Organization (WBO) gegen Außenseiter Henry Weber aus Stralsund nur durch einen Punktsieg (116:112, 118:110 und 119:109) verteidigen konnte, muss jedoch erst am 14. April in Kopenhagen gegen den ehemaligen Weltmeister Mikkel Kessler (Dänemark) zur Pflichtverteidigung antreten.

Stieglitz’ Promoter Ulf Steinforth wünscht sich ebenfalls ein Duell mit Abraham: „Ich glaube, das wäre ein Highlight für das Boxen.“ Sein Gegenpart im Lager Abraham, Wilfried Sauerlands Sohn Kalle, ist da zögerlicher: „Arthur muss erst mal einen weiteren Kampf machen, und dann warten wir ab.“

Abraham sagte: „Ich hole mir dieses Jahr wieder einen WM-Gürtel.“ Sein Trainer Ulli Wegner konnte sich einen Seitenhieb in Richtung des WBO-Weltmeisters nicht verkneifen: „Wir werden uns einen raussuchen, den wir boxen. Das wird dann aber eine Granate sein.“

Abrahams Gegner am Samstag hatte sich das Management ebenfalls gut ausgesucht. Farias ist in Europa wenig bekannt, also nicht „verbraucht“, wie man in der Boxszene sagt. Der 24 Jahre alte Argentinier war zwar schnell und beweglich, konnte Abraham aber nur in den ersten drei Runden vor kleinere Probleme stellen. Nach dem dritten Niederschlag beendete der Ringrichter den einseitigen Kampf dann eine Runde später.

Wegner war dennoch nicht zufrieden mit seinem Schützling. Von einer boxerischen Linie war kaum etwas zu sehen. Von einer kontrollierenden Führhand sowieso nicht. So musste sich der gefürchtete K.-o.-Schläger wie immer auf seine gefährlichste und einzige Waffe verlassen: die harte Rechte.

Abraham selbst sieht den Erfolg als „richtungweisend“. Er verbucht ihn als gelungenen Neuanfang nach seinem katastrophalen Abschneiden beim „Super-Six“-Turnier der besten sechs Supermittelgewichtler, bei dem er dreimal als Verlierer aus dem Ring stieg: „Meine Niederlagen sind abgehakt. Ich muss weiter hart trainieren, damit ich in die Weltspitze zurückkomme. Aber ich hole 2012 einen Titel.“Tsp/dapd

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