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Sport: Brasilien am Mittelmeer

Felipe Massa auf den Spuren von Ayrton Senna

Monte Carlo - Die Werbetafeln stehen überall an den Straßen: Mit einer großen Ausstellung feiert Monaco den ersten Sieg des unvergessenen Ayrton Senna im Fürstentum vor 20 Jahren, inklusive der Enthüllung einer Gedenktafel für Senna durch Prinz Albert. Brasilien in Monaco – das ist nach Jahren der Durststrecke nicht nur Vergangenheit, sondern auch Gegenwart und Zukunft.

Felipe Massa wird alles daran setzen, sich mit einem Sieg auf dem Stadtkurs zum WM-Favoriten zu machen. Für Massa, den Sieger der beiden letzten Grand Prix, wäre ein Triumph im Fürstentum auch deshalb etwas Besonderes, weil er der erste Brasilianer seit Senna wäre, dem dies wieder gelänge. Aus dem manchmal fast kindlich verspielten Massa seiner Anfangsjahre in der Formel 1 ist ein wesentlich reiferer Fahrer geworden, nicht nur auf, sondern auch neben der Strecke. „Spätestens nach meinem Sieg letztes Jahr in Brasilien habe ich gespürt, was die Formel 1 und brasilianische Erfolge für die Menschen in meinem Land bedeuten“, sagt er. „Unser Land hat so viele Probleme, da ist es sehr wichtig, dass ich positive Schlagzeilen liefere.” Was Massa sagt, hat auch Senna stets angetrieben. Er wollte etwas für sein Land tun, vor allem für die Kinder und Jugendlichen. Die Ayrton-Senna-Foundation hat seit ihrer Gründung 1994 mehr als sechs Millionen Kinder und Jugendliche in Hunderten von Projekten unterstützt.

Die sportliche Familientradition wird inzwischen von Bruno Senna fortgeführt, dem Neffen Ayrton Sennas. Er kommt nach seinem sensationellen Sieg in Barcelona als Meisterschaftszweiter in der GP2-Serie auf die Strecke, auf der sein unvergessener Onkel Ayrton sich zwischen 1987 und 1993 mit sechs Siegen zum König von Monaco krönte. Für den 23-Jährigen, der erst seit weniger als drei Jahren überhaupt Rennen fährt, eine ganz besondere Erfahrung – auch wenn er sonst die Vergleiche überhaupt nicht mag und immer betont, auf jeden Fall seinen eigenen Weg gehen zu wollen. Aber in Monaco spüre er dieses besondere Gefühl eben doch, „es ist für mich auch sehr interessant, hier jetzt in einem Formel-Auto zu fahren und noch viel besser zu verstehen, was er bei seinen Triumphen hier empfunden hat, wie schwierig es für ihn gewesen sein muss.“

Bruno Senna glaubt, dass die Vergleichsmöglickeiten gar nicht so schlecht sind: „Denn unsere heutigen GP2-Autos sind ja wirklich fast so schnell, wie es damals die Formel 1 war.“ Dass er hier schon mit einem weiteren Sieg in die Fußstapfen seines Onkels treten kann, ist nach Platz neun im Monaco-üblich chaotischen Qualifying zwar eher unwahrscheinlich. „Aber das muss auch nicht sein. Ich bin das erste Mal mit so einem Auto auf einem Straßenkurs, Erfahrung sammeln ist alles. Mal abwarten, was passiert. Hier ist ja in den Rennen auch wirklich alles möglich.“

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