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Sport: Brasilien – Uruguay 4:1

12. November 2006, Rio de Janeiro, Fifa- Beach-Soccer-WM, Finale, 6000 Fans

Beachsoccer ist hierzulande nicht sonderlich beliebt. Was daran liegen mag, dass es in Deutschland nicht allzu viele Strände gibt und der Sand immer erst mühselig in der Innenstadt aufgeschüttet werden muss. Außerdem keuchen beim Strandkick vorwiegend ältere Herren übers unebene Feld. Da sieht Beachvolleyball der Damen doch netter aus. In Rio de Janeiro hingegen ist Strandfußball überaus beliebt, nicht nur weil Ronaldo und all die anderen Helden der Selecao früher gerne mal an der Copacabana dribbelten. Als nun die WM an Rios Strand ausgetragen wurde, drängelten sich schon früh am Morgen tausende Anhänger vor dem eigens aufgebauten Stadion. Es war ein Treffen der Altstars, die Franzosen hatten Eric Cantona dabei, die Portugiesen Rabah Madjer, die Brasilianer Junior Negao. Und sie alle beherzigten die alte Strandregel, dass mit Flachpässen nichts zu gewinnen ist und der Ball am besten volley von Fuß zu Fuß zu Kopf wandert. Madjer, der einst im Dienst des FC Porto den FC Bayern im Europapokalfinale abschoss, war ständig mit Fallrückziehern beschäftigt, überhaupt war kaum ein Spieler ohne artistisches Kunststück angereist. Zwischendurch wurde verschnauft und der Platz für mindestens ebenso gelenkige Sambaformationen geräumt. Am Ende stand ein brasilianisches Sommermärchen, 4:1 gewannen die Gastgeber gegen den alten Rivalen Uruguay, die Feiern dauerten bis in den Abend. Die siegreiche Mannschaft wurde von den Tänzerinnen über den Strand geleitet. Auch Volleyball kann nicht schöner sein.

An dieser Stelle berichten „11Freunde freitags“-Leser von ihren Erlebnissen in der großen, weiten Welt des Fußballs. Kontakt zu uns: 11freunde@tagesspiegel.de

Daniel Pohl

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