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Sport: Bremen bleibt dran

Werder siegt 2:0 in Dortmund und macht damit weiter Druck auf Schalke

Zehn Minuten vor Beginn des Spiels gegen Borussia Dortmund hat sich Miroslav Klose beim Warmschießen den Ball geschnappt und mit einer Vehemenz gegen die Latte gedonnert, dass die Aluminiumstange wie bei einem mittleren Erdbeben zitterte. Unter der Woche hatte der Nationalspieler im Uefa-Pokal gegen Alkmaar seine schöpferische Krise beendet, und es war ihm deutlich anzumerken, dass er Gleiches nun auch in der Liga vorhatte. Es ist ihm gelungen, Werders Angreifer besiegte in der 28. Spielminute den Fluch, und somit ist nun endgültig das vorbei, was Manager Klaus Allofs als die „ewige Minutenzählerei“ bezeichnete. Klose hatte in der Bundesliga zuletzt am 31. Januar getroffen. Der Torschütze selbst nahm den Lauf der Dinge gelassen: „Für jeden Stürmer sind Tore wichtig, das gilt auch für mich.“ Klose brachte Bremen in Führung, am Ende gewann der Titelanwärter vor 80 700 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Stadion 2:0 (2:0).

Es ist ein besonders wertvoller Sieg für Werder, denn mit den drei Punkten gegen einen Gegner, bei dem es im Hinspiel noch eine Niederlage gegeben hatte, rückte Werder erneut bis auf zwei Punkte an Spitzenreiter Schalke heran. Dagegen stecken die Dortmunder weiterhin im Kampf um den Klassenerhalt, der Abstand auf die Abstiegsplätze beträgt zwei Punkte. „Unsere Ausgangsposition hat sich nicht verändert“, sagt BVB-Trainer Thomas Doll, „wir müssen bis zum 19. Mai um den Klassenerhalt kämpfen.“

Die Bremer begannen das Spiel mutig. Werder machte Druck, wirkte technisch reif, kombinationssicher und entschlossen. Nach ausgeglichener Anfangsphase schoss Klose nach feiner Vorarbeit von Patrick Owomoyela die Bremer Führung. Gut zehn Minuten später zirkelte Diego den Ball mit Feingefühl in den Winkel. Dortmunds Torwart Roman Weidenfeller verharrte regungslos auf der Linie, als der Ball hinter ihm einschlug.

Werders Führung ging auch deshalb in Ordnung, weil der Tabellenzweite seine Chancen wesentlich entschlossener nutzte. Zwei Treffer aus drei Gelegenheiten, das ist eine Quote, bei der die Dortmunder nicht einmal ansatzweise mitzuhalten vermögen. Auch spielte Werder beim BVB im Stile einer Spitzenmannschaft. Wobei ihnen die Führung in die Karten spielte: Nach dem Seitenwechsel zogen sich die Bremer zurück, nahmen Tempo aus der Begegnung und beschränkten sich in der ereignisarmen zweiten Hälfte weitgehend auf Konter. Als Ebi Smolarek nach einer knappen Stunde Spielzeit doch einmal eine Lücke in der Bremer Defensivabteilung fand, vereitelte Torhüter Tim Wiese die Gelegenheit mit einer Fußabwehr. Auch bei einem Freistoß von Frei zehn Minuten vor dem Ende bewies Wiese seine Klasse. Auf der anderen Seite verpasste Klose aus kurzer Distanz die Gelegenheit, sowohl das Resultat als auch seine persönliche Bilanz weiter zu verbessern. Getrübt wurde der Erfolg der zum siebten Mal in Serie unbesiegten Bremer durch die neuerliche Verletzung von Tim Borowski. Im erst zweiten Spiel nach siebenwöchiger Pause wurde der Nationalspieler in der 50. Minute wegen Kniebeschwerden ausgewechselt. „Er muss morgen in Bremen erst genau untersucht werden. Wir hoffen, dass es nicht so schlimm ist“, sagte Werders Trainer Thomas Schaaf gestern Abend.

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