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Update

Bremen - Frankfurt 0:0: Nullnummer an der Weser

Ein Spiel mit vertauschten Vorzeichen: Das zuletzt kriselnde Bremen spielt phasenweise gut. Die Eintracht, so erfolgreich wie lange nicht, spielt schwach. Am Ende steht die Null – auf beiden Seiten. "Wenigstens kein Gegentor", sagt Bremens Per Mertesacker.

Aufmunternder Applaus statt gellender Pfiffe, milde Worte statt beißender Kritik: Kaum war das Bundesligaspiel zwischen Werder Bremen und Eintracht Frankfurt beendet, da gingen sowohl die Bremer Stammkundschaft als auch die Verantwortlichen dazu über, alle positiven Aspekte aus diesem unspektakulären Spiel zu ziehen. „Wir hätten gerne mehr gehabt, aber das war die richtige Reaktion“, resümierte Cheftrainer Thomas Schaaf, der sogar von einem „guten Start“ sprach. Ganz so als sei eine der turbulentesten Wochen seiner elfjährigen

Amtszeit gleichbedeutend mit einem Neuanfang gewesen. Doch mit dem unbefriedigenden Resultat hielt sich Werder nicht wirklich lange auf, nach den desaströsen Darbietungen der jüngeren Vergangenheit wurde nun allein der Wille zur Wiedergutmachung gelobt. „Ich bin auf den Punkt nicht wirklich stolz“, sagte Abwehrchef Per Mertesacker, „aber wenigstens haben wir kein Gegentor bekommen.“ Grund dafür war Werders Rückkehr zur Mittelfeld-Raute und die formverbesserten Außenverteidiger Petri Pasanen und Mikael Silvestre.

Dafür blieben im Offensivspiel ohne die besten Angreifer Hugo Almeida (Grippe) und Claudio Pizarro (Muskelfaserriss) vor allem im Abschluss viele Wünsche offen. Ersatzmann Sandro Wagner blieb abermals den Beweis seiner Tauglichkeit schuldig, Marko Marin verschluderte mehr als nur eine Möglichkeit leichtfertig. So blieb eben der Lohn aller Bremen Bemühungen aus. „Unsere Ansprüche und Ambitionen sind andere und normalerweise würde man nach einem solchen Ergebnis mit einem langen Gesicht dasitzen“, räumte auch der Vorstandsvorsitzende Klaus Allofs ein, „aber vielleicht war das eine Kehrtwende.“

Und die zuletzt als Mannschaft der Stunde gehandelten Gäste? Traten merkwürdig verzagt auf, weshalb Eintracht-Trainer Michael Skibbe die Punkteteilung „absolut okay“ fand. Die bemerkenswerteste Szene hatte dabei nach 68 Minuten Torwart Oka Nikolov, der nach Befragen von Schiedsrichter Michael Gräfe einräumte, einen Frings-Schuss noch berührt zu haben und damit eine Ecke einleitete, die es sonst nicht gegeben hätte. „Es geht zwar um viel“, sagt der Frankfurter Routinier, „aber Ehrlichkeit sollte im Sport auch dabei sein.“

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