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Bremen - Frankfurt 2:3: Das Spiel ist eine Baustelle

Werder Bremen verliert im unfertigen Stadion 2:3 gegen Eintracht Frankfurt und offenbart dabei die alten Schwächen.

Das Bremer Weserstadion ist derzeit eine große Baustelle, in einem Jahr soll hier ein hochmodernes reines Fußballstadion fertig sein. „Genug von unserem Stadion steht ja noch“, sagt Trainer Thomas Schaaf, „wir werden uns darin schon wohlfühlen.“ Der erste Spieltag verlief nicht nach Bremer Wunsch: Gegen eine erstaunlich freche Frankfurter Eintracht musste sich Werder am Ende 2:3 (2:2) geschlagen geben. Vor allem die Bremer Abwehr wirkte noch sehr unfertig und kassierte entscheidende Gegentore von Ioannis Amanatidis und Martin Fenin. Werders Treffer von Mesut Özil und Boubacar Sanogo in der ersten Halbzeit waren zu wenig. „In der Defensive haben wir als Mannschaft nicht überzeugt“, sagte Schaaf. „Wir waren zu wenig aktiv und zu passiv.“

Die Frankfurter versteckten sich vor 33 000 Zuschauern nicht – genau wie es der neue Trainer Michael Skibbe angekündigt hatte. Die 1800 mitgereisten Eintracht-Fans, auf einem Tribünen-Provisorium untergebracht, jubelten schon nach sechs Minuten. Da hatte Amanatidis einen Konter über Selim Teber kaltschnäuzig verwertet. „Es gab die typischen Kontertore“, klagte Per Mertesacker: „Wir hatten zu einfache Ballverluste.“

Der mit Abstand beste Bremer sorgte nach einer knappen Viertelstunde im Alleingang für den Ausgleich: Erst provozierte Özil ein Einsteigen von Aleksandar Vasoski, dann verwertete der 20-Jährige den fälligen Elfmeter souverän zum 1:1. Das Bremer Mittelfeld, nicht mehr wie jahrelang rautenförmig, sondern in einem Quadrat angeordnet, in dem Özil und Marko Marin den offensiven Part besetzten, fand anschließend besser Zugriff zur Partie. Nach einer halben Stunde schmetterte Özil den Ball an den Pfosten, Tim Borowski schoss knapp vorbei. Apropos Borowski: Der Bayern-Rückkehrer war mit seinem lethargischen Defensivverhalten ursächlich daran beteiligt, dass die Hessen immer wieder gefährliche Schnellangriffe inszenierten. Amanatidis verwandelte kurz vor der Pause eine Kopfballablage von Sturmkollege Meier mühelos, weil Borowski ihn nicht störte.

Bitter für den zweifachen Torschützen war, dass er nach der Pause verletzt in der Kabine bleiben musste, weil ihn Clemens Fritz zuvor übel umgetreten hatte. Da stand es bereits 2:2. Nach einer Flanke von Fritz sahen Torwart Oka Nikolov und Patrick Ochs denkbar schlecht aus – Sanogo staubte zum 2:2 ab. Ausgerechnet der Ivorer, der wohl verkauft werden soll, macht zum Saisonstart auf sich aufmerksam – wie eigentlich jedes Jahr.

Mit der Hereinnahme des bolivianischen Ausleihstürmers Marcelo Moreno versuchte Schaaf nach der Pause die Offensive zu verstärken. Marin und Moreno vergaben gute Gelegenheiten, doch die Eintracht traf: Nach einer Ecke von Caio kam Teber zum Kopfball und der für Amantidis eingewechselte Fenin ließ sich für den Siegtreffer feiern.

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