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50 Tage nach seinem Oberkiefer- und Nasenbeinbruch krönte Sebastian Prödl sein Comeback mit dem Tor zum 2:0.

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Update

Bremen - Hannover 3:0: Bremen mit Big Point gegen Hannover

Werder Bremen gewinnt im Nordderby gegen Hannover 96 deutlich mit 3:0 und macht einen großen Schritt Richtung Europa. Sebastian Prödl gelang bei seinem Comeback der wichtige Treffer zum 2:0.

Wenn es nach Werder Bremen ginge, würden sie wohl am liebsten nur noch Nordderbys spielen. Nach dem überzeugenden 3:1-Sieg in Hamburg vor drei Wochen bezwangen die Bremer gestern auch Hannover 96 – und das sogar mit 3:0. Bereits kurz vor der Halbzeit sangen die Werder-Fans zum ersten Mal: „Die Nummer eins im Norden sind wir.“ Und sie durften ihr Lieblingslied bis zum Ende singen. Im Kampf um einen Europa-League-Platz hat der Sechste Werder den Vorsprung auf den Tabellennachbarn Hannover nun auf vier Punkte ausgebaut.

Claudio Pizarro, Torschütze zum 1:0 und Wegbereiter des 3:0, zuckte lediglich mit den Achseln, als er gefragt wurde, ob Werder nun Kurs auf die Europa League nehmen würde. „Wir werden es versuchen, das ist doch klar“, sagte er. Sein Vorgesetzter, Werders Geschäftsführer Klaus Allofs, erklärte: „Wenn sie mich heute fragen, dann kann ich sagen, dass ich zuversichtlich bin. Wenn sie mich nach dem Spiel gegen Hertha gefragt hätten, dann nicht so.“ Der Werder-Boss machte damit klar, woran es Werder in der Rückrunde bislang mangelte: an Konstanz. Dem Erfolg gegen den HSV ließ die Bremer Mannschaft eine 0:1-Niederlage gegen Nürnberg und ein indiskutables Gegurke in Berlin mit dem gleichen Ergebnis folgen.

Auch gegen Hannover hatten die Bremer nicht gut begonnen. Allzu oft verloren sie in der Vorwärtsbewegung den Ball und mussten dann ihrerseits den Niedersachsen hinterher rennen. Hannover war bei Kontern vor allem über die rechte Seite mit dem starken Moritz Stoppelkamp deutlich gefährlicher als die Gastgeber. Didier Ya Konan, Mohammed Abdellaoue, Konstantin Rausch und Lars Stindl vergaben beste Möglichkeiten. „Klar“, gab Pizarro zu, „da haben wir Glück gehabt. Aber wir haben danach eben auch die Effizienz gehabt, die uns zuletzt fehlte.“ Und Hannovers Trainer Mirko Slomka meinte gar, es sei an der Zeit „ein bisschen zu lamentieren“. Nachdem seine Mannschaft beste Chancen liegen gelassen hatte, habe Werder eben vorgemacht, wie es gehe.

Bei den Bremern ruhten die Hoffnungen wie immer auf Pizarro. Werders Toptorjäger hatte allerdings seit drei Spieltagen nicht mehr getroffen. Und irgendwie drängte sich fast der Verdacht auf, der Peruaner, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, habe auf seinem Schreibtisch schon ein halbes Dutzend lukrativer Angebote liegen und mit dem Kapitel Werder bereits abgeschlossen. Auch gegen Hannover war von ihm zunächst nicht viel zu sehen. Doch urplötzlich war er doch zur Stelle. Einen Freistoß von Mehmet Ekici bugsierte der Peruaner zum 1:0 über die Linie. „Das hat uns geschockt“, sagte Slomka, „wir waren danach nicht mehr so präsent wie zuvor.“ Vier Minuten nach der Pause sammelte Ekici einen weiteren Scorerpunkt, als Sebastian Prödl dessen Freistoß zum 2:0 einköpfte. Als Markus Rosenberg dann sieben Minuten später nach feiner Vorarbeit von Pizarro auch noch sein Tor machen durfte, war die Werder-Welt in Ordnung.

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