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Einer geht noch. Rosenberg ist wieder da und jubelt über das 1:0.

© dpa

Bremen - Kaiserslautern 2:0: Mit Rosenberg kehrt der Erfolg zurück

Doch keine Krise? Bremen glänzt zum Saisonauftakt als wären die vereinsinternen Querelen in der Vorbereitung nicht gewesen und schlägt Kaiserslautern durch zwei Tore des fast vergessenen Markus Rosenberg mit 2:0.

Markus Rosenberg hatte ganz schön was auszustehen nach dem 2:0-Erfolg des SV Werder Bremen gegen den 1. FC Kaiserslautern. So viele Schulterklopfer hat er lange nicht mehr gehabt. Der eher schmächtige Schwede zuckte ein paar Mal regelrecht zusammen, ob der gut gemeinten Hiebe der Kollegen. Aber das selige Lächeln auf seinem Gesicht blieb. Beim ersten Bundesliga-Auftaktsieg der Bremer seit fünf Jahren erzielte Markus Rosenberg beide Treffer. „Rosi“, wie sie ihn liebevoll in Bremen nennen, war der Matchwinner.

Vor ungefähr einem Jahr hatten sie ihn gar nicht mehr so lieb in Bremen. Weder die Fans, die ihn als „Chancentod“ verspotteten, noch die grün-weißen Verantwortlichen. Der ehemalige schwedische Nationalstürmer durfte den Verein im Sommer 2010 verlassen, allerdings nur auf Leihbasis. Als sein Abgang längst feststand, schoss er Werder mit seinem Treffer in der Nachspielzeit des Qualifikationsspiels gegen Sampdoria Genua auf Kurs Champions League. Er verbesserte dadurch sein Image in Bremen. Rosenberg spielte fortan bei Racing Santander in der spanischen Primera Division. Er schoss neun Tore und durfte nach einem Jahr zurückkehren nach Bremen.

Zu Beginn der Vorbereitung wusste er nicht genau, wo er steht. Er wusste nur, dass Claudio Pizarro die Nummer eins ist. „Dahinter“, sagte Rosenberg, „haben fünf Stürmer um den zweiten Platz gekämpft.“ Es war nicht selbstverständlich für Rosenberg, dass er zum Saisonauftakt auflaufen würde. „Ich habe mich gut gefühlt, aber gewusst habe ich es erst direkt vor dem Spiel.“ Aber vor allem habe er sich in Spanien weiterentwickelt. Was ihm Trainer Thomas Schaaf dann auch prompt bestätigte. „Markus geht wesentlich entschlossener zum Ball.“

Rosenberg war es irgendwann fast ein bisschen zu viel. All die Schulterklopfer, all die Lobeshymnen, die zahlreichen Fragen der Pressevertreter, die er in mindestens zehn Interviews nach dem Spiel beantworten musste. Er wollte den Erfolg und die Tore in Ruhe genießen. „Das waren einfache Tore, sie waren wunderbar vorbereitet“, sagte er und verschwand in der Kabine.

Man weiß nicht, ob es dort mit dem Schulterklopfen noch weiter ging. Man weiß nur, dass ein weiterer Bremer sich in den Vordergrund gespielt hat, von dem man es noch weniger erwartet hatte. Aaron Hunt spielte von Beginn an, der als Hoffnungsträger für die Spielmacherposition geholte Mehmet Ekici saß zunächst nur auf der Bank. Hunt sollte mit Marko Marin das Spiel der Bremer machen. Früher waren die beiden grandios gescheitert an der Aufgabe.

Am Samstag harmonierten sie, Hunt war an fast allen Angriffen beteiligt. Vor dem Spiel hatte Schaaf erklärt: „Aaron hat eine fürchterliche Körpersprache. Und er weiß auch, dass er das ändern muss.“ Schaaf hält viel von dem Fußballer Hunt, aber er hat ihm auch eine Art Ultimatum gestellt. In dieser Saison müsse der gleichermaßen hochtalentierte wie wankelmütige Profi endlich konstant sein Potenzial abrufen. „Da hat der Trainer Recht“, sagte Hunt, wollte dann aber so gar nicht mehr über sich reden. „Der Sieg heute war für alle bei Werder ein Schritt in die richtige Richtung. Aber es war nur ein kleiner Schritt.“ Damit hatte er Recht.

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