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Fußball - Werder Bremen - FC Schalke 04

© dpa

Bremen - Schalke 1:1: Nur ein Punkt für Pizarro

Beim Debüt von Claudio Pizarro dominieren die Bremer gegen Schalke lange das Spiel. Doch kurz vor Schluss fällt der Ausgleich zum 1:1.

Es war letztlich doch nicht das, was sich Mesut Özil so sehr gewünscht hatte. Der 19-Jährige, in Gelsenkirchen geboren und beim FC Schalke 04 ausgebildet, hatte sich entschieden, aus seiner Enttäuschung nach dem 1:1 (0:0) seines Vereins Werder Bremen gegen seinen Ex-Klub Schalke keinen Hehl zu machen. „Wir haben zwei Punkte verschenkt“, flüsterte der Deutsch-Türke in den Katakomben des Weserstadions in die Mikrofone und senkte betreten den Blick auf den Boden.

Neuer-Vertreter Schober überzeugt bei Schalke

Denn nachdem Özil mit einer schönen Einzelleistung das 1:0 der Gastgeber durch Torsten Frings (64.) mustergültig vorbereitet hatte, schien alles für den ersten Bremer Saisonsieg bereitet. Doch wie schon beim 2:2 bei Arminia Bielefeld zum Saisonauftakt verschluderte der Vizemeister die Führung gegen die ersatzgeschwächten Schalker, die ohne Manuel Neuer, Rafinha, Jermaine Jones, Orlando Engelaar und Jefferson Farfan agierten, fast fahrlässig.

Nachdem Benedikt Höwedes freistehend zum Kopfball kam, wehrte der ansonsten sehr unsichere Werder-Torwart Tim Wiese zwar noch ab, war aber gegen den Nachschuss von Heiko Westermann machtlos (85.). „Das war ganz wichtig für unsere Moral“, sagte der Nationalverteidiger mit Hinblick auf das Rückspiel der Champions-League-Qualifikation am Mittwoch bei Atletico Madrid. „Wenn wir da wieder 1:1 spielen, bin ich sehr zufrieden“, erklärte Präsident Josef Schnusenberg, der entspannt den Ausführungen seines neuen Trainers Fred Rutten lauschte, der aus seinem Kollektiv („Alle haben ihre Sache gut gemacht“) partout niemanden hervorheben wollte.
Pizarro bekommt viel Applaus

Dabei hätte sich einer durchaus ein Sonderlob verdient: Torwart Mathias Schober. Der 32-jährige Vertreter des verletzten Manuel Neuer war es nämlich, der die Gäste im Spiel hielt. Zeitweise schien sich Schalkes Nummer 33 gar ein Privatduell mit dem Protagonisten zu liefern, dem anfangs alle Aufmerksamkeit galt: Claudio Pizarro. Obgleich der 29-Jährige mit dem FC Chelsea nicht ein Testspiel bestritten hatte, setzte Werder-Trainer Thomas Schaaf auf den wendigen Stürmer, der bereits im Training einen glänzenden Eindruck hinterlassen hatte. Diesen bestätigte der Peruaner sogleich auf dem Platz, wo seine technische Klasse ihm mehrfach Szenenapplaus einbrachte.

„Das hat ganz gut geklappt“, erklärte Pizarro, den Schaaf für seine Verhältnisse fast euphorisch beurteilte: „Er hat sich hervorragend eingebracht und seine großen Qualitäten gezeigt.“ Mit Ausnahme beim Torabschluss. Doch da war der Rückkehrer in guter Gesellschaft: Der eingewechselte Hugo Almeida vergab beispielsweise fast kläglich das mögliche 2:0 (83.). Solche Szenen waren es, die auch Schaaf granteln ließen: „Wir können mit dem Spiel, aber nicht mit dem Ergebnis zufrieden sein.“ Und: „Wir müssen endlich lernen, den Sack zuzumachen und dürfen uns nicht so unnötige Tore einfangen.“ Sätze, die man bei Werder nicht zum ersten Male hört.

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