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Sport: Bremen scheitert an Adriano

Beim 0:2 in der Champions League bei Inter Mailand erzielt der brasilianische Stürmer beide Tore

Mailand – Das erste Spiel von Werder Bremen in der Champions League ist absolviert, trotzdem lässt sich das Leistungsvermögen des Deutschen Meisters nicht abschließend beurteilen. Beim 0:2 (0:1) bei Inter Mailand hatte Bremen zunächst Pech, geriet frühzeitig in Unterzahl und musste einen umstrittenen Foulelfmeter hinnehmen. „Eine Fehlentscheidung führt zum 1:0 für Inter“, sagte Sportdirektor Klaus Allofs, „das ist schade.“ Erst kurz vor dem Spielende entschied der Brasilianer Adriano mit seinem zweiten Tor das Spiel.

Eine interessante Entscheidung fällte Trainer Thomas Schaaf vor dem Anpfiff. Er ließ seinen fünf Millionen Euro teuren Zugang Miroslav Klose zunächst auf der Bank. Schaaf beorderte stattdessen den Paraguayer Nelson Valdez in den Angriff. Warum? „Weil ich mit Nelson Valdez einen Mann bringen möchte, der gut in Form ist“, sagte Schaaf. Klose ist das nicht, das hat sich nicht zuletzt beim 1:3 in Mönchengladbach gezeigt.

Doch beim ersten Auftritt Deutschen Meisters und Pokalsiegers in der Champions-League-Saison 2004/2005 sollte nicht der Angriff im Mittelpunkt stehen. Sondern die Abwehr. Bereits nach sechs Minuten stürmte Inters Adriano seinem Bewacher Valerien Ismael davon. Der Franzose konnte ihn im eigenen Strafraum nur noch mit einem Foul am Torschuss hindern – und sah die Rote Karte. Den Elfmeter schoss der italienische Nationalspieler Christian Vieri und traf nur Torhüter Andreas Reinke.

Noch kein Rückstand also, doch eine frühe Unterzahl für Werder Bremen, die nichts Gutes verhieß. „Der Schiedsrichter hat unser Spiel mit dieser Aktion getötet“, sagte Allofs über die Rote Karte. Inter kam durch Andy van der Mejde sofort zur nächsten Torchance, Reinke klärte per Fußbabwehr. Erst nach 20 Minuten konnten sich die Bremer von dem Druck der Italiener etwas befreien. Doch kurz nachdem Werder Bremen durch einen Fernschuss von Ivan Klasnic so etwas ähnliches wie eine erste Torchance hatte, passierte das nächste Unglück: Inter Mailand bekam von Schiedsrichter Lubos Michel den zweiten Strafstoß zugesprochen.

Kapitän Frank Baumann hatte den überragenden Adriano an der Strafraumgrenze gefoult, der tschechische Schiedsrichter verlegte den Tatort in den Strafraum, und Inter durfte noch einen Elfmeter schießen. Diesmal machte es Adriano besser, der Brasilianer ließ Reinke keine Möglichkeit einzugreifen: 0:1.

Trainer Schaaf wechselte in der zweiten Halbzeit den griechischen EM-Helden Angelos Charisteas ein, doch erst in der Schlussphase hatte der ebenfalls eingewechselte Miroslav Klose die größte Torchance und schoss Torhüter Francesco Toldo an. Doch Inter blieb überlegen. Torwart Reinke verhinderte, dass der zweite Treffer früher fiel. Erst hielt er Vieris Schuss aus fünf Metern Entfernung, dann parierte er einen Flachschuss von van der Meyde mit einer Hand. Beim 0:2 durch Adriano war er machtlos. Reinke ist für Werder ein großer Rückhalt, wenigstens das lässt sich nach diesem Champions-League-Spiel mit Sicherheit sagen. Tsp

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