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Sport: Bremens Weltmeisterschaft

Steffen Hudemann über einen seltsamen Trostpreis Empört waren sie, die Bremer, nachdem der Deutsche FußballBund (DFB) vor einem Jahr die Spielorte der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland bekannt gegeben hatte. Dass Bremen wie so oft im Schatten Hamburgs stand, daran waren die Menschen an der Weser ja schon gewöhnt.

Steffen Hudemann über einen seltsamen Trostpreis

Empört waren sie, die Bremer, nachdem der Deutsche FußballBund (DFB) vor einem Jahr die Spielorte der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland bekannt gegeben hatte. Dass Bremen wie so oft im Schatten Hamburgs stand, daran waren die Menschen an der Weser ja schon gewöhnt. Aber dass der DFB statt Bremen nun Hannover auswählte, das verstand niemand mehr. Schließlich war schon ganz Fußball-Europa im Weserstadion zu Gast. Aber in Hannover? Ins vormalige Niedersachsenstadion kommt vielleicht der Bundeskanzler, aber Inter Mailand besucht diesen Ort seit 1960 nicht mehr. Und 1992 beim letzten Europapokalspiel sahen Hannovers Fußballfans: Werder Bremen.

Um die Bremer zu beruhigen, versprach der DFB zwei Länderspiele als Trostpreis. Das erste Freundschaftsspiel findet heute statt, doch es werden weniger Zuschauer kommen als zu den Bundesligaspielen des SV Werder. Das könnte daran liegen, dass die Bremer immer noch böse auf den DFB sind. Oder dass Michael Hartmann und Frank Baumann nicht Michael Ballack und Oliver Kahn sind. Und dass Serbien-Montenegro nicht Brasilien ist, ja nicht einmal mehr Jugoslawien.

Vielleicht merkt das Bremer Publikum beim heutigen Kompensationsspiel, dass eine Weltmeisterschaft gar nicht so aufregend wäre. Selbst wenn Bremen Spielort geworden wäre, große Finalspiele hätte die Stadt wohl nicht erlebt. Die heutige Partie ist durchaus vergleichbar mit einem WM-Vorrundenspiel: Zum Beispiel Bolivien gegen Saudi-Arabien.

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