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Sport: Bronze für Deutsche

Das war’s dann wohl. Nach dem Gewinn seiner 19.

Das war’s dann wohl. Nach dem Gewinn seiner 19. WM-Medaille kam Ricco Groß mit Gewehr, Wurstsemmel und Kaffeebecher in den engen Flur des Pressezentrums von Antholz und gab Einblicke in sein Innenleben. Gerade hatte er das letzte WM-Rennen seiner Karriere bestritten. Bronze hatten die deutschen Biathleten vor 22 000 Fans in Antholz gewonnen, hinter den überragenden Russen (ein Schießfehler) und Norwegen. Nach 13 Nachladern und zwei Strafrunden waren sie damit nicht unzufrieden. Ob er Wehmut verspüre nach seinem letzten WM-Rennen? „Ja“, antwortete Ricco Groß.

In den letzten Wochen hatte er sich gesträubt, solche Gedanken zuzulassen, doch gestern gab es kein Entrinnen. Da wurde auch der 36-jährige Ruhpoldinger, der vier Mal Olympiasieger und neun Mal Weltmeister war, etwas sentimental. „Man kann die Gedanken noch gar nicht ordnen. Mir wird ein bisschen was fehlen. Aber ich war einmal Neunter und habe jetzt Bronze geholt. Es war eine gute WM.“ Als Startläufer hatte Groß beim Stehendschießen drei Mal nachladen müssen und auch mit acht Patronen die fünf Scheiben nicht getroffen. Vielleicht hatte er sich zu viel vorgenommen. Auf der Runde vor den Fehlschüssen „war ich zu schnell“, sagt er. Am Schießstand kam er nicht schnell genug zur Ruhe – beim Nachladen fingen die Knie an zu zittern.

Als Siebter übergab Groß an Michael Rösch . Auch der musste in die Strafrunde und der Rückstand auf die Russen wuchs auf 1:16,4 Minuten. Rösch schob sich auf Rang vier vor, weil auch die Konkurrenten patzten. Sven Fischer brachte die Deutschen mit drei Fehlern auf Platz drei , nur sieben Sekunden waren die Norweger entfernt. Als vierter Läufer zog Michael Greis nach dem Liegendschießen kurz an Björndalen vorbei. Beim Stehendanschlag schoss Greis dann drei Mal daneben, sein Gegner nur einmal, damit war die Entscheidung gefallen. ru

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