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Sport: Bronze zum Abschied

Andreas Tölzer rundet eine erfolgreiche WM für das deutsche Judo-Team ab.

Rio de Janeiro - Als Schwergewichtler Andreas Tölzer mit Bronze in seinem allerletzten Einzel-Wettkampf Abschied von der Judo-Matte nahm, konnte sich das deutsche Team über eine ungeahnt erfolgreiche Weltmeisterschaft freuen. Fünf Einzel-Medaillen sammelten die Athleten des Deutschen Judo-Bundes (DJB) bei der WM in Rio de Janeiro – so viele wie seit zehn Jahren nicht mehr. „Das gibt uns einen Schub und viel, viel Rückenwind. Das macht absolut Mut für die nächsten Jahre auf dem langen Weg zu den nächsten Sommerspielen“, sagte DJB-Präsident Peter Frese über den erfolgreichen Auftritt an dem Ort, wo im nächsten Jahr die Olympischen Spiele stattfinden.

Starke Leistungen zeigten dabei vor allem die Frauen. Laura Vargas Koch gewann völlig überraschend WM-Silber in der Klasse bis 70 Kilo und konnte ihr Glück anschließend kaum fassen. „Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet. Ich bin einfach nur total glücklich“, sagte die Berlinerin. Frese war voll des Lobes für die 23-Jährige: „Sie hat super gekämpft. So stark, frei und unbelastet.“ Auch auf andere Frauen im deutschen Judo-Team war in Brasilien Verlass. Miryam Roper holte sich in der Klasse bis 57 Kilo ebenso Bronze wie Mareen Kräh in der Klasse bis 52 Kilo. So konnte selbst das unerwartet frühe Aus für die Olympia-Zweite Kerstin Thiele verschmerzt werden. Die 27-Jährige hatte Lospech, traf in ihrem ersten Kampf auf die spätere Weltmeisterin Kyong Sol – und schied aus. „Die Enttäuschung sitzt tief, aber die nächste Chance kommt bestimmt“, sagte Thiele. „Kerstin soll sich keine Vorwürfe machen“, sagte Frese. „Die Nordkoreanerin war so stark. Und die hat niemand auf der Rechnung gehabt.“ Am Ende gab es dann auch bei den Männern Grund zur Freude, vor allem über Schwergewichtler Tölzer: Im letzten Kampf seiner Karriere sicherte sich der Olympia-Dritte von London Bronze – es war die dritte WM-Medaille für den Mönchengladbacher nach Silber 2010 und 2011. „Ich bin wahnsinnig froh und stolz, jetzt hier mit der Bronze-Medaille meine Karriere erfolgreich zu beenden. Meinen letzten Einzel-Wettkampf, den ich in meinem Leben gemacht habe, mit einem Sieg zu beenden, ist wahnsinnig schön“, jubelte der 145-Kilo-Mann.

13 Monate nach Olympia-Bronze durfte auch Dimitri Peters endlich bei einer Weltmeisterschaft feiern. Der 29-Jährige bezwang im kleinen Finale seiner Klasse bis 100 Kilo den Usbeken Soyib Kurbanov und holte sich mit Bronze seine erste WM-Medaille. Dabei erwies sich Peters einmal mehr als Comeback-Künstler: Bis wenige Sekunden vor Schluss lag der Rotenburger hinten – holte dann aber doch noch die entscheidenden Punkte. „Ich freue mich riesig, ich bin einfach nur happy“, sagte Peters. Er bleibt dem Deutschen Judo-Bund erhalten – wie alle Medaillengewinner von Rio. Außer Andreas Tölzer. dpa

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