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Patrick Hausding.

© dpa

Budapest: Wasserspringer holen zweimal EM-Gold

Großer Tag für die deutschen Wasserspringer: Dank Doppel-Gold durch Christin Steuer/Nora Subschinski und Patrick Hausding haben die Deutschen bei den Europameisterschaften in Budapest ihre Medaillenausbeute auf fünf Plaketten ausgebaut.

Obwohl die 27-jährige Christin Steuer nach ihrem Einzeltriumph eine fast schlaflose Nacht hatte, war sie am Nachmittag topfit und holte mit ihrer Partnerin im Synchronspringen vom Turm überlegen den Titel. Zur Abendstunde legte Patrick Hausding nach: Nach zuvor zweimal Silber sicherte sich der 21-jährige Berliner mit einem fantastischen letzten Sprung den Sieg vom Drei-Meter-Brett und damit seinen ersten internationalen Einzeltitel.

Hausding hatte vor dem letzten Durchgang nur auf Platz vier gelegen und schien maximal noch um den Kampf um Bronze eingreifen zu können. Aber dann zauberte der 21-Jährige seinen letzten Sprung nahezu perfekt ins Wasser und verwies mit 463,20 Punkten den lange führenden Russen Ilja Sacharow (458,15) und dessen Teamkollegen Jewgeni Kusnezow (455,80) noch auf die Plätze. Sein Synchron-Partner Sascha Klein (Aachen), mit dem er am Samstag seinen EM-Titel vom Turm verteidigen möchte, wurde Fünfter (431,10).

Hausding, der als erster Springer überhaupt bei allen fünf EM- Entscheidungen antreten will, bescherte damit dem deutschen Team bei der Schwimm-EM den insgesamt sechsten Titel und den dritten für die Wasserspringer. Im Vorkampf hatte Hausding seinen ersten Sprung beim Anlauf noch abgebrochen und heftige Punktabzüge kassiert. Dennoch war er als Vorkampfsieger ins Finale der besten Zwölf gegangen. Im Endkampf war er hochkonzentriert, zeigte aber leichte Schwächen im Anlauf. Doch mit seinem letzten Sprung riss er Gold an sich und sprang danach jubelnd ins Wasser. Klein, der seinen in der Ein-Meter-Konkurrenz patzenden Vereinskollegen und letztjährigen EM-Dritten Pavlo Rozenberg ersetzte, sprang solide.

Obwohl Steuer in der Nacht nur drei Stunden zur Ruhe kam, ließen sie und ihre an Rückenproblemen leidende Partnerin den Ukrainerinnen Julia Prokoptschuk/Alina Tschaplenko (306,30) sowie Monique Gladding und Megan Sylvester aus Großbritannien (300,66) keine Chance.

"Das waren meine zwei Tage, meine Anlage", meinte die Steuer glücklich. Lediglich beim vierten Sprung - eine Handstandausführung - patzte das deutsche Duo. Das wirkte sich in der Endabrechnung aber nicht negativ aus, da die anderen vier Sprünge hochwertig waren.

"Fantastisch, dass wir gleich in unserem ersten großen Event gewonnen haben", resümierte Subschinski, für die es 2004, 2006 und 2008 bereits das vierte EM-Gold im Turm-Synchron war. 2006 hatte sie an gleicher Stätte mit Annett Gamm gewonnen.

Dabei hatte sich die 22-jährige Subschinski schon das ganze Jahr mit Rückenproblemen geplagt, an den letzten drei Bandscheiben wurden Vorwölbungen diagnostiziert. "Ich habe vorsichtshalber Schmerztabletten genommen, es aber auch im Wettkampf ausgeblendet." Sie wird nun erstmal zwei Wochen Urlaub machen, um sich dann einer mehrwöchigen Rehabilitation am Rücken zu unterziehen. (dpa)

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