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Bundesliga: Auf zum "Gipfel"!

Der Hamburger SV ist der Bayern-Jäger Nummer 1 geworden. Vor einem Jahr dümpelten die Hanseaten nach dem 6. Spieltag im Niemandsland der Fußball-Bundesliga, jetzt fordern sie den Rekord-Titelträger.

Düsseldorf (22.09.2005, 14:29 Uhr) - Das Samstag-Duell mit Bayern München hat sich nach dem 2:1 der Hamburger beim desorientierten VfB Stuttgart zum Bundesliga-Hit des Zweiten gegen den Ersten entwickelt. Nach dem besten Saisonstart seit 23 Jahren werden herrliche Erinnerungen wach: 1982/1983 war der HSV zum selben Zeitpunkt punktgleich mit den Bayern Zweiter - und wurde später mit dem heutigen Bayern-Coach Felix Magath zum vorerst letzten Mal deutscher Fußball-Meister.

Hinter den Bayern (18 Punkte) hat sich der HSV (14) an Werder Bremen (13) vorbei geschoben. Hertha BSC ist nach einem Last-Minute- Treffer von Rafael Nando zum 3:2 gegen Aufsteiger MSV Duisburg mit elf Zählern Vierter vor Bayer Leverkusen (10), das zur Heim-Premiere von Teamchef Rudi Völler 2:1 gegen den 1. FC Köln gewann. Schalke 04 (ebenfalls 10) ist wie der VfB Stuttgart (12./6 Punkte) derzeit außer Tritt und kam im Duell der Altmeister beim 1. FC Nürnberg lediglich zu einem 1:1. UEFA-Cup-Teilnehmer FSV Mainz 05 gelang mit dem 2:0 im Südwest-Derby beim 1. FC Kaiserslautern der erste Sieg nach fünf Niederlagen. Mainz (3) ist vor Duisburg (2) jetzt Vorletzter.

Die HSV-Profis tanzten nach dem Siegtreffer von David Jarolim (88. Minute) Ringelreihen. «Es war ein bisschen glücklich», räumte der Tscheche ein. Ein «Traumtor» dagegen war das 1:0 des HSV durch seinen neuen Star Rafael van der Vaart (32.). Stuttgart bleibt nach dem Treffer durch Mario Gomez zum 1:1 (53.) zu Hause ohne Sieg, Trainer Giovanni Trapattoni gerät unter Druck. «Ich glaube nicht, dass wir in einer Krise stecken», wehrte der «Maestro» ab, während sein Trainerkollege und Bewunderer Thomas Doll einfach «stolz auf die Jungs» war und sie «auf einem richtig tollen Weg» weiß.

In Leverkusen bleibt Rudi Völler nach dem 2:1 gegen Köln mit Bayer auch im insgesamt neunten Pflichtspiel als Aushilfs-Coach ungeschlagen. «Wir haben gezeigt, wer die Nummer eins am Rhein ist», meinte Neuzugang Simon Rolfes nach seinem ersten Bundesliga-Treffer (67.). Der ehemalige Kölner Andrej Woronin (24.) hatte den UEFA-Cup- Starter in Führung gebracht. Patrick Helmes gelang mit dem 1:2 zwar die Tor-Premiere, doch zum Remis reichte es für Köln nicht mehr. Trotz der Niederlage sieht FC-Trainer Uwe Rapolder sein Team «auf einem sehr guten Weg». Leverkusens Bernd Schneider und der Kölner Matthias Scherz wurden nach einer Rangelei in letzter Minute mit «Rot» des Feldes verwiesen.

Trotz des vierten Remis hintereinander gibt es laut Manager Rudi Assauer bei Vizemeister Schalke «absolut keine» Diskussion um Trainer Ralf Rangnick: «Er ist nicht unter Druck, wir kennen seine Qualitäten.» Doch die Mannschaft bekam mächtig einen mit: «Das war eines der schwächsten Spiele, die wir in den letzten Jahren abgeliefert haben.» Eine Erklärung für das Armutszeugnis hatte Assauer nicht: «Warum, weshalb? Sie kann wesentlich besser spielen.»

Auf dem Betzenberg in Kaiserslautern entwickelten die Mainzer «ein geiles Gefühl», wie 1:0-Torschütze Michael Thurk (38.) konstatierte. Benjamin Auer (90.) gelang die Entscheidung - sehr zur Erleichterung von Coach Jürgen Klopp: «Ich bin froh, dass ich diese Situation mit der Mannschaft durchstehen darf.»

Nach einer rüden Attacke an Petr Ruman wurde Ciriaco Sforza (44.) in seinem 264. Bundesliga-Spiel erstmals direkt vom Platz gestellt. Mainz verwies Duisburg mit dem 2:0 auf den 18. Rang. «Ganz bitter», befand MSV-Angreifer Markus Kurth die Niederlage in Berlin, wo die Hertha nach dem dritten Heimsieg im dritten Spiel den besten Saisonstart seit 35 Jahren feierte. (tso/dpa)

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