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070813karlsruhe

© dpa

Bundesliga-Auftakt: Karlsruher SC: Erst Angst, dann Tore

Aufsteiger Karlsruhe siegt 2:0 beim 1. FC Nürnberg. Die Geschichte des Spiels aber ist keine uneingeschränkt sorglose.

Die Sonne schien genau in diese Ecke als Tamas Hajnal wie ein Triumphator zum Eckball schritt und jeden Meter genoss. Er forderte die KSC-Fans zum Jubeln auf und bekam, was er wollte. Es war die Gewissheit des sicheren Sieges, die ihm diese Leichtigkeit verpasste. Mit einem überraschenden 2:0 (1:0) beim Pokalsieger 1. FC Nürnberg meldete sich der Karlsruher SC in der Bundesliga zurück. Und es war der nur 1,68 Meter große ungarische Nationalspieler, der für die beiden Tore sorgte.

Die Geschichte des Spiels aber ist keine uneingeschränkt sorglose. Denn eine gute halbe Stunde brauchte der Aufsteiger um Angst und Unsicherheit abzulegen. „Wir haben nach einer halben Stunde etwas mehr Vertrauen bekommen. Der Sieg lässt uns jetzt mehr an uns glauben“, sagte der Torschütze. Enttäuschung dagegen beim Club. „Das war nicht der 1. FC Nürnberg der letzten eineinhalb Jahre“, sagte Nürnbergs Trainer Hans Mayer.

Es dauerte bis zur 38. Minute, bevor der KSC durch Christian Timm seine erste Chance hatte. Das schien fast therapeutische Wirkung auf den Rest der Mannschaft zu haben, den Respekt nun endgültig abzulegen. Das gestiegene Selbstvertrauen erreichte schließlich den von Bayern München ausgeliehenen Andreas Görlitz. Dessen Flanke köpfte der Albaner Edmond Kapllani an die Latte und Tamas Hajnal staubte zum ersten Karlsruher Bundesligator nach fast einem Jahrzehnt ab. So munter die Karlsruher weiter spielten, so umständlich agierte der Club, der fast verunsichert schien. Zur Pause nahm Trainer Hans Meyer schließlich den 2,5 Millionen Euro teuren griechischen EM-Helden Angelos Charisteas raus, der ebenso wie der Ex-Bochumer Zvjezdan Misimovic schwer enttäuschte.

Das blieb nicht ohne Wirkung. Der Club schien so etwas wie eine Aufholjagd starten zu wollen, die Marek Mintal mit einer Großchance (68.) hätte vollenden können, doch er scheiterte. Karlsruhe konnte den Ansturm zunächst nicht verhindern. Im Gegensatz zu Hälfte eins aber nutzten die Gäste nun die Räume für Konter. Einer führte in der 74. Minute zum 2:0. Wieder durch Hajnal, den man für 450 000 Euro aus Kaiserslautern gekauft hatte.

Die Franken müssen sich nach einer holprigen Vorbereitung erst noch in die Saison tasten. Nach der unerwarteten Heimniederlage gegen den Aufsteiger erst recht. „Man hat heute deutlich gesehen, dass wir noch viele Baustellen haben“, sagte Meyer. „Wir sind noch nicht die Mannschaft der vergangenen Saison, nicht vom Kopf her und nicht, was den Glauben an uns angeht.“

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