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Bundesliga: Auswärts zu Hause

Mathias Klappenbach hat auch keinen Trost für enttäuschte Heimfans.

Eigentlich ist der Eintritt in ein Bundesligastadion im internationalen Vergleich günstig, aber damit scheint es nun vorbei zu sein. Ab jetzt kommen die Reisekosten quer durch Deutschland obendrauf, wenn man seine Mannschaft aus der Region siegen sehen will. Von der Zeit, die dabei draufgeht, ganz zu schweigen. Und mit 20 Euro ist es nicht unbedingt getan, die Reise im Bus mit den Hartgesottenen ist schließlich nicht jedermanns Sache.

Aber was will man machen. Die Zeiten, in denen man Samstagmittag so langsam aufbrach, um in der heimischen Kurve sein Team nach vorne zu brüllen, scheinen vorbei. Und eine örtliche Geschäftsbeziehung am Wochenende auf den Business-Seats im Stadion zu pflegen, ist nach der dritten Heimpleite in Serie auch nicht leicht. Eine Marktlücke: die Auswärts-Dauerkarte für Mittelständler.

Sieben Mal siegten am zweiten Bundesligaspieltag die Auswärtsteams, so oft wie noch nie. Schon in der vergangenen Saison gewannen sie jedes dritte Spiel, die Heimteams nur vier von zehn. Vor zwanzig Jahren wurde zu Hause noch mehr als jedes zweite Spiel gewonnen.

Statt „Auswärtssieg“ werden die Fans bald „Heimsieg“ rufen. Oder lieber gleich ganz ruhig sein. Denn es gewinnt, wer nicht stürmt, sondern den Gegner kommen lässt und dann schnell umschaltet. Nur gegen die zum Angriff verdammten Bayern kann man wie Kaiserslautern gleichzeitig brüllen und daheim kontern.

Die Tabelle zeigt, dass die ohnehin ausgeglichene Bundesliga so noch spannender ist. Nur gewonnen wird halt anderswo.

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