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Muss sich nach dieser Saison viele Fragen stellen lassen: Rudi Völler.

© dpa

Bundesliga: Bayer Leverkusen: Oben liegt der Fehler

Bayer Leverkusen ist in dieser Saison grandios gescheitert. Das lag am Team, sicher aber auch an den Chefs. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stefan Hermanns

Rudi Völler hat am Samstag mal wieder ein super Bild geliefert zur Krise von Bayer Leverkusen. Die Mannschaft war gerade gegen den 1. FC Köln in Rückstand geraten, da sprang Völler, Bayers Sportdirektor, von seinem Tribünenplatz auf und verschwand im rückwärtigen Bereich. Man konnte diese Szene wunderbar so deuten: Wenn’s richtig ernst wird, verkriecht sich der sportlich Verantwortliche lieber.

Halten wir Völler mal zugute, dass er die nervliche Belastung nicht ertragen hat, dass er sich ein bisschen vor seinem Temperament schützen wollte – aus der Verantwortung für eine total verkorkste Saison wird er sich nicht so leicht stehlen können. Nur zur Erinnerung: Es waren keineswegs Fantasten oder Ignoranten, die Bayer vor der Saison als ernstzunehmenden Titelkandidaten angesehen haben, die den Kader für einen der stärksten der Vereinsgeschichte gehalten haben.

Dass der Klub weit hinter den Erwartungen geblieben ist, kann man natürlich den Spielern anlasten, die ihr Potenzial nie abgerufen haben. Oder den beiden Trainern Roger Schmidt und Tayfun Korkut. Ganz sicher aber kommt man an der Klubführung nicht vorbei. Nicht an Rudi Völler und nicht an Geschäftsführer Michael Schade, der sich so gern in den Mittelpunkt drängt und aufführt wie ein Edelfan. Da weiß der eine nicht, was der andere gerade tut. Als Völler nach dem Spiel gegen Köln erzählte, dass über Korkuts Zukunft noch nicht entschieden sei, hatte Schade längst bekannt gegeben, dass der Trainer natürlich gehen müsse.

Es ist so typisch für Bayer: Da wird nicht mit kühlem Kopf entschieden, sondern einfach mal aus dem Bauch heraus.

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