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Auf Orientierungssuche. Robert Lewandowski (l.) und Arjen Robben (M.) hatten gegen Hoffenheim nicht immer das richtig Gespür für den Ball.

© Reuters/Dalder

Bundesliga: Der Meister schwächelt: Die Bayern eiern sich zum Punkt

In München braucht der schwächelnde Tabellenführer ein Eigentor, um gegen die TSG Hoffenheim 1:1 zu spielen.

Der FC Bayern hat sich ohne eigenen Treffer zu einem mageren Punkt gegen die TSG Hoffenheim gemüht. Ein Eigentor von Steven Zuber rettete den Münchnern am Samstag beim 1:1 (1:1) wenigstens das Unentschieden und verhinderte die erste Niederlage des deutschen Fußballrekordmeisters in der Bundesliga nach 19 Spielen. Kerem Demirbay hatte die mutigen Gäste in einem erst gegen Ende packenden Spitzenspiel durch einen sehenswerten Schuss früh in Führung gebracht. Bei zwei Pfostenschüssen in der Schlussphase hatten Mats Hummels und Thomas Müller den Münchner Sieg auf dem Fuß. Hoffenheim bleibt wie die Münchner in dieser Liga-Saison ungeschlagen. Bei einem Sieg am Sonntag gegen den FSV Mainz könnte RB Leipzig punktemäßig mit Spitzenreiter FC Bayern gleichziehen.

Nachdem die Münchner Miniflaute aus den ersten Oktoberwochen eigentlich beendet war, enttäuschten die Gastgeber nach zuletzt wieder dominanten Auftritten diesmal gegen Hoffenheim. Wiederholt leistete sich der Meister Nachlässigkeiten, nach vorne fehlten Tempo, Präzision und Kreativität. Die Strapazen der Englischen Wochen waren den Bayern anzumerken. Chancen gab es für die 75.000 Zuschauer in der ausverkauften Arena gegen das defensiv sehr gut und entschlossen auftretende Team aus dem Kraichgau kaum zu bestaunen. Erst in der Schlussphase gaben die Münchner richtig Gas.

Der 29 Jahre alte Trainer Julian Nagelsmann bejubelte so bei seinem ersten Spiel gegen den großen FC Bayern und gegen den fast doppelt so alten Starcoach Carlo Ancelotti (57) gleich einen Punktgewinn. Die furchtlosen Gäste nutzten dabei ihre erste Möglichkeit. Nach einem langen Pass von Abwehrchef Kevin Vogt legte Nadiem Amiri mit viel Übersicht für Demirbay auf. Der Mittelfeldakteur traf von der Strafraumgrenze unhaltbar für Manuel Neuer und zum dritten Saisontor.

Erst in der Schlussphase und mit Thomas Müller haben die Bayern offensiv gute Chancen

Bezeichnend für die harmlosen Angriffsbemühungen der Bayern war der Ausgleichstreffer. Nachdem Rafinha mit der lange Zeit besten Möglichkeit noch an 1899-Schlussmann Oliver Baumann gescheitert war, traf Zuber ins eigene Tor. Arjen Robben bediente den engagierten Douglas Costa – und dessen Flanke lenkte der Hoffenheimer bei seinem Klärungsversuch vor Robert Lewandowski ins eigene Tor.

In ihren Trikots aus Ozean-Müll, mit denen der Bayern-Ausrüster auf die Verschmutzung der Weltmeere aufmerksam machen will, gingen die Münchner auch nach dem Seitenwechsel nicht zwingend und zielstrebig genug zur Sache. Hoffenheim wich nicht von seiner disziplinierten Ausrichtung ab, ohne dabei selbst richtig gefährlich zu werden. Ein abgeblockter Schuss von Demirbay war noch die beste Chance.

Trotzdem hatten die Bayern mit ihrer individuellen Extraklasse natürlich ihre Möglichkeiten. Nach einem Hackentrick von Lewandowski war Thiago überrascht und brachte den Ball nicht auf das Tor. Mit der Hereinnahme von Thomas Müller (er kam 21 Minuten vor Schluss für Vidal) und Kingsley Coman (78. Minute für Robben) erhoffte sich Ancelotti offensive Aktionen. Die kamen dann auch: Nach Flanke von Costa konnte Müller per Kopf Baumann nicht überwinden. Hummels scheiterte gleich zweimal und erneut Müller konnte den Sieg nicht mehr herbeiführen. dpa

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