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Bundesliga: DFB-Chef Zwanziger gegen Videobeweis

Schiedsrichter Markus Merk hat sich für einen Videobeweis ausgesprochen. DFB-Chef Zwanziger lehnte nun ein solches Hilfsmittel ab. Der Ehrenspielführer der Nationalmannschaft, Uwe Seeler, hat hingegen eine kreative Idee.

Theo Zwanziger, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), ist gegen die Einführung eines Videobeweises. "Wer die Spiele aufmerksam verfolgt, der sieht, dass es ständig strittige Entscheidungen gibt. Selbst wenn man es auf wenige Überprüfungen begrenzt, wird es immer weiter gehen und immer neue Entscheidungen geben, die dann angezweifelt werden und überprüft werden sollen. Ich halte es für nicht durchführbar", sagte er bei einer DFB-Veranstaltung in Freiburg. Zuletzt hatte Bundesliga-Schiedsrichter Markus Merk für die Einführung des Videobeweises plädiert.

"Auch wir vom DFB wollen Gerechtigkeit. Fußball soll aber menschlich bleiben. Der Fehler gehört zum Menschen und damit zum Fußball", fügte Zwanziger hinzu. "Man muss doch außerdem deutlich sagen: 90 bis 95 Prozent aller Entscheidungen der Schiedsrichter sind richtig", verteidigte er die Referees.

Seeler für Tor-Richter

Uwe Seeler, der Ehrenspielführer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, äußerte sich ähnlich, lehnt Neuerungen aber nicht generell ab. "Technische Mittel würden den Fußball zerhacken", sagte der frühere Kapitän der Nationalmannschaft, der einen "Tor-Richter" allerdings für diskussionswürdig hält. "Der könnte helfen" erklärte Seeler in Anspielung auf das WM-Endspiel 1966 in London, als Deutschland gegen England einen bis heute umstrittenen Treffer zum 2:3 hinnehmen musste. "Nach 40 Jahren weiß ich es ganz genau: Der Ball war nicht drin", merkte Seeler mit einem Lachen an.

Zuletzt hatte es nach strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen immer wieder neue Diskussionen um die Einführung eines Videobeweises im Fußball gegeben. Unter anderem hatte sich Referee Merk für technische Hilfsmittel stark gemacht. Der dreimalige Welt-Schiedsrichter meinte, dass "100 Prozent" der klaren Fehlentscheidungen von Unparteiischen damit zu vermeiden seien. Die Hoheit über derlei Neuerungen liegt beim Fußball-Weltverband Fifa. (ae/dpa)

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