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Barrios

© dpa

Bundesliga: Dortmund: Herr im fremden Haus

Mit einem 4:1 nimmt Borussia Dortmund Kurs auf Europa, Bochum schaut nach unten.

Vor dem Anpfiff hatten die Fans des VfL Bochum ihr Wunschprogramm für diesen Fußball-Nachmittag auf Transparenten kundgetan: „Die Kurve im Rücken, den Gegner zerpflücken, uns mit drei Punkten beglücken.“ Doch darauf konnten die Spieler sich keinen Reim machen. Sie verloren das so genannte kleine Revier-Derby gegen Borussia Dortmund 1:4 (0:2). Neben dem Eigentor von Marcel Maltritz sowie einem Gegentreffer von Mohamed Zidan und zwei von Lucas Barrios mussten die Bochumer auch einen personellen Rückschlag hinnehmen. Nach einer Tätlichkeit an Jakub Blaszczykowski wurde Mittelfeldspieler Milos Maric des Feldes verwiesen. Der VfL setzte sich erst im zweiten Durchgang zur Wehr, kam aber über das Anschlusstor von Lewis Holtby nicht hinaus.

Dortmund indes bestätigte über weite Strecken die Aufwärtstendenz, die sich beim deutlichen Heimsieg gegen Mönchengladbach abgezeichnet hatte und nimmt weiter Kurs auf die Europa League. „Wir haben wirklich hervorragend gespielt und da angeknüpft, wo wir gegen Gladbach aufgehört haben“, sagte Michael Zorc, der Sportdirektor des BVB. Wenn es darum geht, ihre Chancen auf einen internationalen Startplatz für die nächste Saison einzuschätzen, scheinen die Dortmunder ein wenig offensiver zu werden. „Es war ein Schritt dahin, weitere müssen folgen“, sagte Zorc. Die Bochumer indes dürfen sich nach dieser Niederlage und den Erfolgen der Mitbewerber aus Nürnberg und Hannover im Abstiegskampf noch längst nicht sicher fühlen. „Ich habe mich von der Euphorie hier nie anstecken lassen“, sagte VfL-Trainer Heiko Herrlich. Aber angesichts der Moral, die seine Elf auch diesmal gezeigt habe, sei er sich sicher, dass Bochum in der Liga bleibe.

Die Borussen brauchten nur etwa zehn Minuten, um als Herr im fremden Hause die Spielkontrolle an sich zu reißen. Im dritten Versuch gelang ihnen dann auch der erste Treffer, als VfL-Kapitän Maltritz einen Freistoß von Nuri Sahin ins eigene Tor lenkte. Nicht nur dieser Schuss ging bei den Bochumern nach hinten los. Die Heimelf kam mit der Vorwärtsverteidigung der aggressiven BVB-Profis überhaupt nicht zurecht. Zudem offenbarte der VfL Schwächen in der Abwehr. Der zweite Treffer war nur eine Frage der Zeit. Zidan erzielte ihn mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze.

Alles sprach nun für Dortmund. Aber die Bochumer pflegen nicht so schnell aufzugeben, seit Herrlich ihr Trainer ist. In Unterzahl kamen sie zu ihrer ersten Torchance. Sestak vergab sie zwar, doch sein Vorstoß war ein Lebenszeichen und das Zeichen zum Aufbruch. Von Mimoun Azaouagh mit einem Steilpass in Szene gesetzt, tunnelte Holtby Torwart Weidenfeller und erzeugte vorübergehend wieder Spannung. Der BVB büßte für eine Weile seine Souveränität ein, nahm aber keinen Schaden mehr. Barrios schuf mit zwei Toren, seinen Saisontreffern 12 und 13, schließlich wieder klare Verhältnisse.

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