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Bundesliga: Glamour und Geltungssucht beim Hamburger SV

Matthias Sammer reiht sich in die lange Reihe von prominenten Namen ein, die nie kamen. Dominik Bardow wünscht dem HSV eine bessere Personalpolitik.

Hamburg ist eine Stadt, die sich gerne als Metropole von Weltrang sieht. Und der Hamburger SV ist ein Fußballverein, der in der Eigenwahrnehmung unter den führenden Klubs Deutschlands, wenn nicht gar Europas rangiert. Nicht ganz zu unrecht: Der HSV spielt als einziger Klub seit der Gründung in der Bundesliga, steht wirtschaftlich hervorragend da, spielt seit Jahren in der Liga oben mit. Umso verwunderlicher ist die Geltungssucht, mit der man seit Jahren nach einem Sportchef fahndet.

Aktueller Kandidat soll nun DFB-Sportdirektor Matthias Sammer sein. Einer, der in die lange Reihe von prominenten Namen passt, die nie kamen. Am Abend erklärte auch Sammer seine Treue zum DFB. Zuletzt hatte Günter Netzer abgelehnt, Urs Siegenthaler schmiss noch vor Dienstbeginn hin, Oliver Kreutzer und Roman Grill waren nicht glamourös genug. Vor der Saison wurde dann Bastian Reinhardt, bis Sommer noch Spieler und Praktikant, als Notlösung installiert. Doch wegen seiner öffentlichen Dauer-Demontage hat er keine Zukunft mehr. Armin Veh lässt offen, ob er Trainer bleiben will. Und Vorstand Bernd Hoffmann muss hoffen, dass der kritische Aufsichtsrat seinen Vertrag verlängert. (Auch vor diesem Hintergrund erklärt sich, dass die Personalie Sammer an die Medien sickerte.)

Statt auf die große Schlagzeile zu schielen, um kurzfristig gut dazustehen, sollte sich der HSV Gedanken um die Nachhaltigkeit seiner Personalpolitik machen. Nicht nur im Spielerkader, wo große Fluktuation herrscht, sondern vor allem auf der Führungsebene.

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