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Bundesliga: Hertha verpasst Tabellenführung

Die Berliner erreichen in Hamburg ein Unentschieden - und verpassen nur knapp den Sprung an die Tabellenspitze.

Hamburg - Knapp 54.000 Zuschauer in der ausverkauften AOL Arena sahen eine hartumkämpfte Partie, die mit einem 1:1 (1:0)-Remis ein gerechtes Ergebnis fand. Boubacar Sanogo (18.) brachte den HSV in Führung, ehe Christian Giménez (64.) den Endstand herstellte.

Doll stellte seine Mannschaft auf zwei Positionen um. In der Verteidigung mussten der verletzte Vincent Kompany und der gesperrte Guy Demel passen. Neuzugang Joris Mathijsen gab dafür der Innenverteidigung sein Debüt und Collin Benjamin spielte auf der linken Seite. Bei Hertha fiel Arne Friedrich aus, Sofian Chahed rückte dafür wie schon beim UEFA-Cup-Qualifikations-Spiel in Tiflis auf dessen angestammte Position. Erstmals von Beginn an dabei war Patrick Ebert, der Andreas Neuendorf aus der Startelf verdrängte. Im Angriff musste zudem Srdjan Lakic für Giménez weichen.

Hamburg gestaltete die Anfangsphase gegen abwartend agierende Berliner feldüberlegen und ging folgerichtig in Führung. Rafael van der Vaart hatte eine zentimetergenaue Flanke auf Benjamin an der rechten Strafraumgrenze geschlagen, der Mann aus Namibia direkt in den "Fünfer" geköpft, wo Sanogo lauerte und mit der Stirn eindrücken konnte. Der Gegentreffer schien Berlin aufzuwecken, das nun konsequenter den Weg in die Offensive suchte. Prompt ergab sich eine glänzende Gelegenheiten für den von Josip Simunic freigespielten Marko Pantelic (25.), dessen Schuss aus elf Metern Keeper Sascha Kirschstein mit einem Reflex an die Latte lenkte.

In der Folgezeit entwickelte sich eine ausgeglichene und hartumkämpfte Partie. Hertha griff dabei vorrangig über die rechte Seite an, auf der 19-jährige Ebert einen starken Eindruck hinterließ. Kurz vor dem Halbzeitpfiff musste erneut Kirschstein retten, als Pal Dardai aus spitzem Winkel abgezogen hatte.

Van der Vaart verletzt

Nach der Pause stellte Trainer Falko Götz auf eine Dreierkette um und brachte den zuletzt verletzten Mittelfeldmann Kevin Prince Boateng für Malik Fathi. In der 52. Minute musste der HSV eine Schwächung hinnehmen, als sich van der Vaart ohne gegnerische Einwirkung verletzte und durch Piotr Trochowski ersetzt werden musste. Der Spielfluss ließ bei Hamburg im Anschluss merklich nach und Hertha übernahm in einer nun mäßigen Partie zunehmend die Initiative.

Nach einem Eckball feierte dann der bis dahin unauffällige Giménez sein Tordebüt in der Bundesliga. Yildiray Bastürks Hereingabe hatte für Konfusion im Strafraum der Hamburger gesorgt, bis der Ball vor die Füße von Giménez fiel und der Argentinier locker aus Nahdistanz einschob. Doll reagierte und wechselte mit Paolo Guerrero einen dritten Angreifer ein, was dem Unterhaltungswert der Partie zuträglich war. Hamburg versuchte Druck aufzubauen und Hertha nutzte die sich dadurch bietenden Räume zu schnellen Gegenstößen. Dabei nahm vor allem Bastürk das Heft in die Hand und zwang den starken Kirschstein mit einem schönen Schuss aus 20 Metern zu einer weiteren Parade. Auch in der Folgezeit blieb Hertha am Drücker und war dem Siegtreffer näher als der Gastgeber.

In der 84. Minute schwächten sich die Berliner dann aber selbst, als Chahed mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde. Hamburg witterte nun Morgenluft und Hertha hatte Glück, als Trochowski (88.) mit fulminantem Distanzschuss nur die Latte traf. Wenig später sorgte dann Benjamin für numerische Gleichheit, nachdem er nach einem Foul an Bastürk mit glatt Rot vom Platz flog. So blieb es am Ende bei der insgesamt verdienten Punkteteilung. (tso/ddp)

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