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Bundesliga: Naldo beschert Bremen Herbstmeisterschaft

Lange Zeit sah alles im Weserstadion nach Remis aus - doch dann packt Naldo den Hammer aus und schießt Werder Bremen zur Herbstmeisterschaft.

Bremen - Mit einem Sonntagsschuss hat Naldo dem SV Werder Bremen am dritten Advent die Herbstmeisterschaft in der Fußball-Bundesliga beschert. Der Brasilianer traf am Sonntagabend in der 86. Minute mit einem knallharten Freistoß zum glücklichen 2:1 (1:1) gegen den VfL Wolfburg, der über weite Strecken ein starker Gegner war. Mit einem spektakulären Fallrückzieher hatte Daniel Jensen die Hanseaten in der 17. Minute in Führung gebracht. Doch nach einem von Diego (34.) verschossenen Foulelfmeter schafften die "Wölfe" durch Isaac Boakye (41.) den Ausgleich.

Vor 39.594 Zuschauern im Weserstadion biss sich die sturmstärkste Mannschaft der Liga gegen das abwehrstärkste Team lange die Zähne aus, bis der 24-jährige Naldo den Bann brach und den punktgleichen FC Schalke 04 auf Platz zwei verwies. "Ich habe den Ball überhaupt nicht gesehen", sagte Wolfsburgs überragender Keeper Simon Jentzsch zu dem spielentscheidenden Kracher. Wolfsburg überwintert auf Platz zwölf.

Klose gut in Form

"Wir wollen den Fans einen schönen Abend bereiten. Uns geht es weniger um die Herbstmeisterschaft", hatte Werder-Trainer Thomas Schaaf tief gestapelt. Seine Mannschaft erfüllte zunächst die Vorderung und machte gleich ordentlich Dampf. Vor allem Miroslav Klose, der gleich nach dem Schlusspfiff zur Wahl des "Sportler des Jahres" aufbrach und an diesem Montag bei der Fifa-Gala als WM-Torschützenkönig geehrt wird, prüfte Jentzsch, der sich nicht nur bei den Schüssen (11./13.) des Nationalspielers prächtig in Form zeigte.

Die Führung der Bremer durch Jensen, der nach Klose-Pass mit einer artistischen Einlage vollendete, konnte allerdings auch er nicht verhindern. Angetrieben von Diego, Torsten Frings und auch dem Torschützen setzten die Gastgeber, die ohne den Gelb-gesperrten Clemens Fritz und den formschwachen Pierre Wome aufgelaufen waren, ihren Sturmlauf fort. Aus der Vorentscheidung wurde aber nichts, weil Diegos Elfmeter (34.) am Pfosten landete. Der Brasilianer selbst war von Verteidiger Kevin Hofland gefoult worden. Die Wolfsburger waren mit dem Pfiff von Schiedsrichter Wolfgang Stark überhaupt nicht einverstanden, ließen sich aber nicht aus der Reserve locken.

Wolfsburg steht hinten gut

Die Abwehr der "Wölfe" stand weiter sicher und auch im Vorwärtsgang zeigte die Mannschaft von Klaus Augenthaler Qualitäten. Dennoch fiel der Ausgleich wie aus heiterem Himmel. Naldo schien bereits geklärt zu haben, als der Ball zu Boakye kam, der über Werder-Schlussmann Tim Wiese und Naldo hinweg ins lange Eck vollendete. Werder zeigte wenig Wirkung und hätte spätestens durch Frings (52.) die Führung wieder verdient gehabt. Der überragend haltende Jentzsch bekam aber noch die Hände an den Weitschuss.

Nach gut einer Stunde hatte Schaaf die Nase voll, holte Ivan Klasnic und Pasanen vom Feld und brachte Hugo Almeida und Patrick Owomoyela, der nach exakt einem Vierteljahr wieder zum Einsatz kam. Jentzsch freilich bewahrte seine Mannschaft weiter vor dem Rückstand. So auch beim erstern gewaltigen Freistoß von Naldo (67.), den zweiten musste er kurz vor Schluss passieren lassen. Dabei hatte Werder zuvor Glück gehabt bei Chancen von Boakye (74.) und Hans Sapei (82.). (tso/dpa)

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