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83 Meter ins Glück: Moritz Stoppelkamp stellt mit seinem Treffer einen neuen Bundesliga-Rekord auf.

© dpa

Bundesliga-Rekord bei Paderborn - Hannover: Moritz Stoppelkamp trifft aus 83 Metern

Der SC Paderborn schlägt Hannover 2:0, zieht in der Tabelle am FC Bayern vorbei – und erzielt ein Tor, das in die Geschichtsbücher eingehen wird.

Moritz Stoppelkamp stoppte den Ball mit der Brust, dann blickte der Paderborner kurz nach vorne und schlug den Ball nach vorne. Am eigenen Strafraum, auf das leere Tor auf der gegenüberliegenden Seite des Spielfeldes. Hannovers Torwart Ron-Robert Zieler war in der Nachspielzeit für einen Freistoß nach vorne geeilt, der Ball landete jedoch bei Stoppelkamp und nach über 80 erst geflogenen, dann gehopptelten Metern tatsächlich im Tor der Gäste. Der Treffer zum 2:0 (0:0)-Endstand für den Aufsteiger ist zugleich ein neuer Bundesliga-Rekord gewesen sein, die offizielle Weite lag zunächst noch nicht vor. Die alte Bestmarke von 73 Metern hatte der Frankfurter Georgios Tzavellas 2011 aufgestellt.

Denkwürdig war dieser Samstagnachmittag im jeden Fall. Mit dem überraschenden, aber verdienten Sieg schob sich der Aufsteiger, den viele Experten in der Bundesliga für chancenlos hielten, vorerst an die Tabellenspitze und steht etwa vor Titelverteidiger FC Bayern. Auch wenn das Abendspiel noch abgewartet werden musste: Acht Punkte aus vier ungeschlagenen Spielen – Paderborn ist angekommen in der Bundesliga.

Drittes Saisontor für Elias Kachunga

Der Held des Tages neben Kunstschütze Stoppelkamp war einmal mehr Elias Kachunga, der sein drittes Saisontor erzielte. Hannover verpasste einen Startrekord in der Klubgeschichte und hat nach der ersten Niederlage weiter sieben Zähler auf dem Konto.  Für Paderborn folgen nun spektakuläre Aufgaben. Am Dienstag steht der Auftritt in der Münchner Arena beim Verfolger FC Bayern an, am kommenden Samstag folgt das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach. Hannover spielt am Mittwoch gegen den zweiten Aufsteiger 1. FC Köln und reist am kommenden Samstag zum VfB Stuttgart.

Die 15 000 Zuschauern in der erstmals ausverkauften Paderborner Arena sahen eine unterhaltsame Anfangsphase, in der beide Teams modernen Fußball boten. Ein bisschen Pressing, ein bisschen Gegenpressing und schnelle Ballpassagen. Die reifere Spielanlage zeigten die Gäste.

Engagiertes Auftreten ohne zündende Ideen

Chancen waren allerdings Mangelware. Nach nicht einmal zwei Minuten prüfte Mario Vrancic Gäste-Keeper Ron-Robert Zieler, der kurz vor der Pause noch einmal gegen Süleyman Koc auf dem Posten war. Die beste Chance für Hannover hatte bis dahin Leonardo Bittencourt, der mit einer Direktabnahme an Lukas Kruse scheiterte.

Am Spielgeschehen änderte sich in der zweiten Halbzeit wenig. Beide Mannschaften gingen engagiert zu Werke. Aber zündende Ideen hatten Seltenheitswert. Kopfbälle von Hannovers Joselu und Paderborns Koc verfehlten ihr Ziel.

Dann aber schäumten die Emotionen über: Kapitän Uwe Hünemeier setzte sich nach 70 Minuten bei einem Kopfball-Duell auf der rechten Seite durch und spielte auf Kachunga, der ins kurze Eck traf. Kachunga und Stoppelkamp hatten wenig später das 2:0 auf dem Fuß. Das gelang ihm dann in der Nachspielzeit mit seinem kuriosen Treffer. Tsp/dpa

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