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Bundesliga: Rostock hilft Hamburg

Der Hamburger SV gewinnt 2:0 gegen den Aufsteiger aus Rostock und rückt den Bayern wieder auf die Pelle.

Von Karsten Doneck, dpa

Es war ein Nachmittag der Wiedersehensfreude. Stefan Beinlich wurde überaus herzlich begrüßt. Das Publikum applaudierte schon, als sein Name beim Vorlesen der Gästeaufstellung genannt wurde. Und nach der Seitenwahl nahm Rafael van der Vaart den Rostocker erst einmal gönnerhaft in den Arm. Neben Beinlich haben auch Christian Rahn und Torwart Stefan Wächter jahrelang das Trikot des Hamburger SV, und Hansas Trainer Pagelsdorf führte den HSV um die Jahrtausendwende auch mal in eine erfolgreiche Ära mit Champions-League-Teilnahme. Doch für historische Sentimentalitäten blieb am Ende kein Platz. Durch ein 2:0 (1:0) hielten die Hamburger Kontakt zum Tabellenführer Bayern München, Hansa hingegen verpasste es, den Abstand auf die Abstiegsplätze zu vergrößern. „Wir haben uns nicht die Chancen erarbeitet, die wir uns erhofft hatten“, sagte Pagelsdorf.

Die Hamburger legten nach verhaltenem Beginn das erste Tor vor. Rafael van der Vaart vollstreckte eine raffinierte Vorlage von Romeo Castelen: Es war van der Vaarts achtes Saisontor. „Der erste richtige Schuss auf unser Tor war gleich drin“, maulte Pagelsdorf. „Mit diesem frühen 0:1 haben wir dem HSV in die Karten gespielt.“ Die Hamburger praktizierten danach ihre übliche Taktik: Der Gegner wurde massiv und erfolgreich bei seinen Bemühungen um den Spielaufbau behindert, mit blitzartigen Vorstößen versuchten die Hamburger dann, die gegnerische Abwehr auf Schwachstellen abzuklopfen.

Vielleicht hätte das Spiel noch eine andere Wendung genommen, wenn der Kopfball des Rostocker Stürmers Viktor Agali nicht von Joris Mathijsen in höchster Not von der Linie gekratzt worden wäre. So blieb Hansa insgesamt harmlos, was auch Pagelsdorf störte: „Wir haben zu wenig riskiert, zu wenig nach vorne getan.“ Das 2:0 nach gut einer Stunde durch Ivica Olic klärte die Verhältnisse dann vorzeitig. „Damit war uns der Zahn gezogen“, gab Hansas Trainer zu. Seine Elf war am Ende konditionell kaum noch in der Lage, selbst Akzente zu setzen.

An der Niederlage konnte auch Stefan Beinlich nichts ändern. Der Routinier erlebte die Schlussphase nur noch von der Bank aus. Kurz nach dem 0:2 war er ausgewechselt worden. Herzlicher Beifall der HSV-Fans begleitete ihn. Ein kleiner Trost, immerhin. Beinlich wird sich seinen Auftritt in Hamburg trotzdem anders vorgestellt haben. Schließlich hatte er wegen eines Muskelfaserrisses in der linken Schulter wochenlang gefehlt und sich im Training mächtig reingehängt, um in Hamburg dabei zu sein.

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