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Bundesliga-Rückrunde: Höhenflug hält an: BVB schlägt Köln 3:2

In einer dramatischen Schlussphase hat Kevin Großkreutz Borussia Dortmund einen „Big Point“ im Kampf um die internationalen Plätze gesichert.

Dank seines Treffers in der Nachspielzeit schlug der BVB am Sonntag den 1. FC Köln mit 3:2 (2:0) und stürzte die Rheinländer in bedrohliche Tabellenregionen. Kurz zuvor hatten die Kölner durch Kevin McKenna (82.) und Youssef Mohamad (88.) einen 0:2-Rückstand noch wettgemacht. Mit zwei Treffern (28./45.+5) hatte Mats Hummels die Dortmunder in der ersten Halbzeit in Führung gebracht. BVB-Trainer Jürgen Klopp musste nach dem Ausgleich wegen Meckerns auf die Tribüne. Nach dem Siegtor war er nicht mehr zu halten und stürmte wieder den Rasen.

Seine seit nunmehr elf Spielen ungeschlagene Mannschaft erlebte damit den ersehnten Traumstart in die Bundesliga-Rückrunde. Dortmund festigte mit dem fünften Sieg in Serie den wichtigen fünften Tabellenplatz und hat nun schon fünf Zähler Vorsprung auf Werder Bremen.

„Das war ein unglückliches Tor. Das hat heute den Unterschied gemacht. Aber drei Gegentore darf man auch nicht kassieren. Natürlich sind wir jetzt enttäuscht“, sagte McKenna. Seine Kölner offenbarten vor 50 000 Zuschauern im Rhein-Energie-Stadion im Spiel nach vorn aber auch lange Zeit bedenkliche Defizite. Vom vermeintlichen „Traumsturm“ Milivoje Novakovic/Lukas Podolski war gar nichts zu sehen. In der 60. Minute reagierte Trainer Zvonimir Soldo und holte den erschreckend schwachen und frustrierten 10-Millionen- Mann Podolski vom Platz. Nach der bereits sechsten Heimpleite ist der Relegationsplatz nur noch einen Punkt entfernt. 

Ohne den für den Afrika-Cup abgestellten Ägypter Mohamed Zidan, der sich zuletzt als Antreiber hinter den Spitzen bewährt hatte, tat sich der BVB im Spielaufbau zunächst aber schwer. Zum Unterhaltungswert der Partie trugen in der Anfangsphase vor allem die Kölner bei. Bei Schüssen der Portugiesen Petit und Maniche in der 9. Minute sowie einer Chance von Milivoje Novakovic (19.) waren die Gastgeber, die auf Geromel und Manaseh Ishiaku verzichten mussten, der Führung nahe.

Doch weder der schwache Start in die Partie noch der Ausfall von Keeper Roman Weidenfeller, der sich im Zweikampf mit Novakovic eine Risswunde am Knie zuzog und ausgewechselt werden musste (21.), brachte die Borussia aus der Ruhe: Gleich die erste Möglichkeit bescherte das 1:0. Nach Ecke von Nuri Sahin und einer Verlängerung von Lucas Barrios war Hummels aus kurzer Distanz per Kopf zur Stelle und brachte mit seinem dritten Saisontreffer den Kölner Angriffschwung zum Erliegen.

Damit nicht genug. Wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff gab es die Kölner ein Deja-Vu-Erlebnis: Wieder flankte Sahin nach einem Freistoß von der rechten Seite, wieder traf Hummels von fast derselben Stelle wie beim 1:0 - diesmal jedoch mit dem Fuß. In beiden Szenen machte FC-Keeper Faryd Mondragon eine unglückliche Figur.

Auch nach dem Wechsel erfüllten sich die Kölner Hoffnungen auf eine Trendwende nicht. Keine Kreativität und keine Durchschlagskraft - der FC brachte die Dortmunder zunächst kaum in Verlegenheit. Die Westfalen verwalteten die Führung und versuchten vor allem mit Fernschüssen wie von Sven Bender (54.) und Sahin (58.). In der Schlussphase wurde es aber dramatisch: McKenna und Mohamad schafften den kaum für möglich gehaltenen Ausgleich für die Kölner. Großkreutz sicherte den Dortmund dann doch noch das Happy-End.

Heinz Büse[dpa]

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