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Dirk Schuster peilt mit Augsburg den Klassenerhalt an.

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Bundesliga-Saisonvorschau (7): FC Augsburg: Dirk Schuster steht im Schatten des Vorgängers

Am 26. August startet die Fußball-Bundesliga in ihre 54. Saison. In unserer Serie testen wir Stärken, Schwächen und Vorlieben der Vereine. Folge 7: FC Augsburg.

Was hat sich verbessert?

Die Augsburger kommen britischer als je zuvor um die Ecke. Frei nach dem Motto: Harder, better, faster, stronger. Immerhin verdienten sich die Schwaben vergangene Saison in der Europa League mit ihrer Hartnäckigkeit die Anerkennung des FC Liverpool. Ins Augsburger Bild passt: Der neue Trainer Dirk Schuster legt Wert auf Fitness, Kampfgeist und Ausdauer. „Fußball ist Kontaktsport mit vielen Zweikämpfen“, sagt Deutschlands frisch gekürter Trainer des Jahres. „Die Zweikämpfe wollen wir hart und aggressiv bestreiten, ohne unfair zu sein.“ Dabei will Schuster mit kleinen Korrekturen auskommen und „nicht alles auf links drehen“. Der ehemalige Darmstadt-Trainer vertraut der vorhandenen Spielqualität und dem breiten Kader beim FCA. Das Ganze gewürzt mit jede Menge Kampfgeist.

Wer sind die Stars?

Stürmer Alfred Finnbogason war Mitglied dieser sagenumwobenen isländischen EM-Truppe in Frankreich und ist allein deshalb ein Augsburger Held. Als der Königs-Transfer wird der ehemalige Hamburger Gojko Kacar gepriesen. Der Serbe passt perfekt ins Beuteschema der Augsburger, die gute Erfahrungen mit Spielern machten, die bei anderen Klubs keine Zukunft mehr hatten und sich neu beweisen wollen.

Wer hat das Sagen?

Stefan Reuter, Weltmeister 1990, ist der Mittelpunkt aller sportpolitischen Entscheidungen. Der Manager holte nach vier Jahren Markus Weinzierl mit Schuster einen, von dem er glaubt, er passe zum beschaulichen Umfeld des FCA. Reuter verfügt über ein belastungsresistentes Netzwerk, wenn es um neue Spieler und Kontakte geht. Reuters Machtfülle schließt ein, dem Trainer, wenn nötig, leichte Korrekturhilfen angedeihen zu lassen. Das, so verbreitet Reuter nach Schusters ersten Wochen, sei nicht nötig. Dennoch: Neu-Trainer-Schuster muss bis zum Start gegen Wolfsburg (und darüber hinaus) einen letzten Rest an Grund-Misstrauen Beiseite räumen. Der Schatten Weinzierls schwebt noch über dem Neuen.

Was ist in dieser Saison möglich?

Das wissen die Augsburger selbst (noch) nicht. Die Hoffnung ist, den Nervenkrieg der vergangenen Saison nicht noch einmal erleben zu müssen. Jetzt hat der FCA zwar keine Dreifach-Belastung durch die Europa League wegzustecken, dafür einen neuen Trainer, was per se ein gewisses Maß an Ungewissheit beinhaltet. Was tut ein Fußballklub, wenn Prognosen in Zeiten des Umbruchs schwer fallen? Er stapelt tief und ruft das Minimalziel Klassenerhalt aus. Mit Bescheidenheit kennt man sich beim FCA aus. Das war in den vergangenen Jahren eine erfolgreiche Strategie. Dahinter steckt der geheime Wunsch, eigentlich mehr zu wollen.

Und sonst?

Im Augsburger Stadion liegt ein neuartiger Hybrid-Rasen. Der besteht zum Teil aus Kunstrasen, der zusätzliche Stabilität verleiht. Im Winter, versprechen die Rasen-Doktoren, sei der wesentlich widerstandfähiger. Wie die kampfeslustigen Fußballer unter Dirk Schuster.

Morgen Folge 8: FC Ingolstadt

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