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Albert Streit

© ddp

Bundesliga: Schalke sammelt Fehleinkäufe

Schalke 04 degradiert zwei unliebsame Profis: Albert Streit und Peter Lövenkrands werden in die zweite Mannschaft abgeschoben. Fehleinkäufe sind bei den Schalkern nicht neu - Manager Andreas Müller hat eine ganze Menge Flops zu verantworten.

Sein Name steht für Frust und fehlendes Verständnis. Albert Streit. Der Mittelfeldspieler und Schalke 04 passen nicht zusammen. Das haben manche von Anfang an geahnt, viele im Laufe der Zeit bemerkt und die Beteiligten mit Beginn des neuen Jahres besiegelt. Von Manager Andreas Müller als bester Torvorbereiter der Liga annonciert und trotz einer Verletzung für zwei Millionen Euro aus seinem Frankfurter Vertrag herausgekauft, wird er nur ein Jahr später zur unerwünschten Person erklärt. Geht Albert Streit? Nein, er bleibt.

Schalke schiebt ihn in die zweite Mannschaft ab – wie Peter Lövenkrands, den dänischen Stürmer, dem Trainer Fred Rutten und Manager Andreas Müller ebenfalls nicht mehr zutrauen, sich bei Schalke durchzusetzen. Rutten spricht gerne von einer großen Kabine und davon, wie wichtig jeder Spieler sei, der dort seinen Spind habe. Aber selbst in dieser großen Kabine ist kein Platz mehr für Profis wie Streit und Lövenkrands oder den schon vor Monaten degradierten Carlos Grossmüller, die verpflichtet wurden, dem Gelsenkirchener Spiel Flügel zu verleihen, aber letztlich selbst die Flügel hängen ließen. „Wir haben diese Entscheidung getroffen, weil ich in der Kabine nur Spieler haben will, die mit ganzem Herzen dabei sind“, sagt Rutten.

Streit wollte schon im Sommer gehen, Rutten ließ ihn nicht weg

Streit hatte schon im Sommer, gegen Ende der Saisonvorbereitung, um seine Freigabe gebeten. Der neue Trainer Rutten wollte sich innerhalb eines halben Jahres aber „erst ein Bild von jedem einzelnen Spieler machen “. Für Streit eine verlorene Zeit. Er fühlt sich von Rutten „auf die Fresse geschlagen“ und stößt eine Drohung aus: „Man sieht sich im Leben immer zweimal.“ Streit steht als auffälligster Protagonist in der Reihe von Fehleinkäufen, die dem Schalker Manager Andreas Müller innerhalb der letzten zwei Jahre unterlaufen sind.

Müller räumte zwar ein, dass Streit es nicht geschafft habe auf Schalke, dennoch sei es ein Transfer, den man immer wieder machen könne. Letztlich sei der frühere Frankfurter daran gescheitert, dass er im ersten halben Jahr nach seiner Verpflichtung nicht gespielt habe. Müller schiebt also dem vorherigen Trainer Mirko Slomka die Schuld zu, der Streit konsequent übergangen habe.

Es stellt sich die Frage, ob es nicht von schlechter Berufsauffassung Streits zeugt, wenn jemand so früh aufgibt, ohne unter einem neuen Trainer mit aller Kraft seine Chance zu suchen. Nein, entgegnete Rutten. Allein sportliche Gründe hätten den Ausschlag gegeben. „Wenn einer ein Arschloch ist, würde ich ihn dennoch aufstellen, wenn er zu den besten Spielern gehört.“

Die Liste der Flops von Müller lässt sich fortsetzen: mit Gustavo Varela, dessen Vertrag nach langem Leiden aufgelöst wurde, und mit Zé Roberto, den Spötter „Zé Duo“ nennen, damit niemand auf die Idee komme, ihn mit dem gleichnamigen Bayern-Spieler zu verwechseln. Zé liefere phasenweise durchaus passable Arbeit ab, sagt Rutten, „aber um ihn aufzustellen, müssten wir beim DFB beantragen, mit vierzehn Mann spielen zu dürfen“.

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