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Ursprünglich wollte Klaus-Michael Kühne den Kredit in Anteile an der vor knapp sieben Monaten gegründeten Aktiengesellschaft umwandeln. Dafür hätte er 7,6 Prozent an der HSV-AG bekommen.

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Bundesliga: Schock für den Hamburger SV: Kühne will sein Geld zurück

Der Milliardär Klaus-Michael Kühne sorgt beim Hamburger SV weiter für Unruhe: Statt der angekündigten Umwandlung seines Darlehens in Anteile am HSV verlangt der 77-Jährige plötzliche seine 25 Millionen Euro bis 2017 zurück.

Milliardär Klaus-Michael Kühne will entgegen bisheriger Pläne wohl doch keine Anteile am an der Fußball-Aktiengesellschaft Hamburger SV erwerben und sorgt damit für eine größere finanzielle Schieflage des Vereins. Nach dem Rückzieher des 77 Jahre alten Logistik-Unternehmers muss ihm der Fußball-Bundesligist das Darlehen in Höhe von 25 Millionen Euro bis 2017 in drei Raten zurückzahlen. Das bestätigte HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein dem „Hamburger Abendblatt“ und der „Bild“-Zeitung

Ursprünglich wollte Kühne den Kredit in Anteile an der vor knapp sieben Monaten gegründeten Aktiengesellschaft umwandeln. Dafür hätte er 7,6 Prozent an der HSV-AG bekommen. Deren Gesamtwert ist von Wirtschaftsprüfern auf 330 Millionen Euro taxiert worden. Weil der Verein mit Verbindlichkeiten in Höhe von rund 100 Millionen Euro belastet ist und auch in diesem Geschäftsjahr erneut rote Zahlen schreibt, kommen Spekulationen um die Lizenz für die Saison 2015/2016 auf. Die Spielgenehmigung für die laufende Saison sei laut Wettstein nicht gefährdet. „Für die Zeit danach gilt, dass die Rückzahlung von Verbindlichkeiten refinanziert werden muss, wenn die Ertragslage nicht deutlich verbessert werden kann“, sagte der Finanzchef.

Marcell Jansen und Tolgay Arslan stehen beim Hamburger SV im Winter wohl zum Verkauf

Erschwerend kommt hinzu, dass der Hamburger SV die Fan-Anleihe für das geplante Nachwuchsleistungszentrum HSV-Campus in Höhe von 17,5 Millionen Euro bereits zum Stopfen von Etat-Löchern genutzt hat. Die Rückzahlung des verzinsten Geldes an die Fans soll 2019 erfolgen. Eine weitere Baustelle ist das Team. Um aus der Abstiegsgefahr zu kommen, will die Führung in der Winterpause „den Kader optimieren“, wie Sportchef Peter Knäbel es ausdrückte. Bevor neue Spieler verpflichtet werden können, sollen einige Profis verkauft werden. Im Gespräch sind unter anderen Marcell Jansen und Tolgay Arslan.

Rund 27 Millionen Euro wurden im Sommer für Neuverpflichtungen ausgegeben, ca. 23 Millionen Euro eingenommen. Der Gehaltsetat beträgt derzeit rund 50 Millionen Euro, sollte ursprünglich auf 38 Millionen Euro gesenkt werden. Im Sommer 2015 laufen Verträge von 14 Spielern aus, darunter die von Rafael van der Vaart, Heiko Westermann und Jaroslav Drobny. Der Hamburger SV braucht dringend Investoren. Um für diese aber attraktiv zu werden, benötigt er sportlichen Erfolg. Der Vorstand überlegt, die Anteile an der AG unter Wert zu verkaufen, um Interessenten zu finden. (dpa)

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