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Schalke

© dpa

Bundesliga: Schwaches Schalke

Das Team von Manager-Trainer Felix Magath übernimmt nach der Nullnummer in Hoffenheim die Tabellenspitze - zumindest für einen Tag.

Von Tabellenführer Schalke 04 hatte auch Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick mehr erwartet. Erst nach der Pause traute sich der 1899-Cheftrainer einen seiner beiden defensiven Mittelfeld-"Sechser" vom Platz zunehmen. Bis dahin hatte Schalke kein einziges Mal auf Hoffenheimer Tor geschossen. Demba Ba also kam für Isaac Vorsah. Und das Offensivspiel des Klubs aus dem Südwest wurde tatsächlich besser. Zum ersten Sieg aber reichte es trotzdem nicht. Weil sich Schalke jedoch gar nicht wie ein Spitzenteam präsentierte, sprang beim 0:0 noch ein Punkt heraus. Erst der zweite für 1899 nach drei Spielen. Eine Bilanz, die die ohnehin angespannte Stimmung in Baden nicht wesentlich verbessern konnte. Statt eines Erfolges auf dem Rasen macht nun weiter ein hausgemachter Skandal um einen angeblich herzkranken Spieler Schlagzeilen.

In der 21. Minute hätte Schiedsrichter Michael Weiner auf Strafstoß für Hoffenheim entscheiden müssen. Benedikt Höwedes zog Vedad Ibisevic einen Meter im Strafraum an Hose und Trikot. Weiner gab an der Strafraumgrenze Freistoß. Den vergab Hoffenheim und hatte zwei weitere Chancen. In der 15. Minute kam Sejad Salihovic zu spät, in der 40. Minute scheiterte Ibisevic knapp. Schalke schaffte es nach zwei Siegen zuvor diesmal nie, eine klare Linie zu finden und Spielfluss zu entwickeln. Zur Halbzeit brachte Trainer Felix Magath Levan Kenia für den Griechen Vasilios Pliatsikas. Rangnick brachte Ba. Es war das erste Spiel des Senegalesen nach seiner "Wechselaffäre", nur eine nicht schnell genug heilende Wunde am Schienbein hatte seinen Transfer zum VfB Stuttgart verhindert. Die Fans empfingen ihn deshalb mit Pfiffen. Hoffenheim aber erhöhte den Druck und versuchte mit mehr Risiko, die ersten drei Punke zu gewinnen. Ba (66./74.) und Salihovic (69.) hatten die nächsten Chancen. Schalkes erste Chance hatte Farfan in der 76. Minute.

Dem Spiel ging eine trockene Pressemitteilung voraus, die als vorläufiger Höhepunkt eines PR-Desasters gewertet werden darf. Die Pressestelle verbreitete die Nachricht man habe den Vertrag mit Prince Tagoe "wieder aufleben lassen". Mit der Mitteilung musste der Klub nicht nur zurückrudern, sondern auch die Beraterhonorare von 1,4 Millionen Euro freigeben. Die hatte man eingefroren nachdem man am 31. Juli dem Spieler aus Ghana gekündigt hatte, weil der sich wegen eines Herzfehlers als sportuntauglich erwiesen haben soll. Das will der Verein erst nach dem obligatorischen Medizin-Check herausgefunden haben. Fragwürdig ging der Klub mit der angeblichen Erkrankung seines Spielers um. Tagoe habe "Grippe" teilte man mit. Der Spieler drohte mit Klage und präsentierte ein Gegengutachten. Erst ein "Machtwort" von 1899-Mäzen Dietmar Hopp beendete das peinliche Hickhack. "Wir haben die Kündigung aufgehoben", befahl Hopp aus seinem Urlaubsort in Südfrankreich. Jetzt muss ein neues Gutachten Klarheit bringen.

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