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Bundesliga: Stuttgart im siebten Fußball-Himmel

Mit einem knappen 2:1 gegen Energie Cottbus hat sich der VfB Stuttgart zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte den Titel des deutschen Fußball-Meisters gesichert. Schalke blieb nur Platz zwei.

Stuttgart - Stuttgart verteidigte am letzten Bundesliga-Spieltag mit einem mühsamen 2:1 (1:1)-Sieg gegen Energie Cottbus die Tabellenführung und zwei Punkte Vorsprung vor Verfolger FC Schalke 04. 56.000 Zuschauer im ausverkauften Daimler-Stadion feierten am Samstag den VfB, der als Tabellenletzter in die Runde gestartet war und als das Sensationsteam nun sogar auf das Double hoffen darf.

Nach der Führung der Lausitzer durch Sergiu Radu (19. Minute) hatte Nationalspieler Thomas Hitzlsperger für den Ausgleich gesorgt (27.). Der erst 20 Jahre alte Deutsch-Tunesier Sami Khedira sorgte mit seinem Treffer zum 2:1 (63.) für die Erlösung beim VfB. Das mit Abstand beste Rückrundenteam tat sich dieses Mal ungemein schwer, feierte aber am Ende völlig losgelöst den fünften Titel nach 1950, 1952, 1984 und 1992.

Unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw und dessen Assistent Hansi Flick baute der VfB auch seinen Vereinsrekord auf acht Siege hintereinander aus. Die Spieler dürfen sich nun auf eine Meisterprämie von jeweils etwa 100.000 Euro freuen. Vor allem für Timo Hildebrand war es ein denkwürdiges letztes Heimspiel: Der Nationaltorwart verlässt den VfB (zum FC Valencia?) wie sehnlichst erwünscht mit einem Titel und kann mit seinen Kollegen am kommenden Samstag im DFB-Pokalfinale in Berlin gegen den 1. FC Nürnberg nachlegen.

Stuttgart beginnt nervös

Mit einem Fahnenmeer und einer WM-reifen Stimmung hatten die Anhänger ihre Mannschaft in der Arena empfangen. Bei stahlblauem Himmel und 25 Grad begannen die Stuttgarter - vor allem die jungen Spieler wie Khedira - nervös. Veh ließ Torjäger Mario Gomez, der erst am vergangenen Wochenende nach langer Verletzungspause sein Comeback gefeiert hatte, zunächst auf der Bank und brachte Marco Streller als zweite Spitze neben Cacau.

Die Gastgeber kamen in der Offensive jedoch nicht zum Zug wie gewohnt. Hitzlsperger feuerte zwar in der 12. Minute die ersten beiden ganz gefährlichen Warnschüsse ab, doch es schlug auf der Gegenseite ein: Nach einem Schuss von Vlad Munteanu hielt Radu den Fuß hin und traf zum Entsetzen des VfB mit seinem 14. Saisontor zum 1:0. Kurz zuvor war es unter der Stuttgarter Anhängerschaft schon ganz ruhig geworden, weil die Nachricht von Schalkes Führung durchgedrungen war, obwohl auf der Anzeigetafel nichts angezeigt wurde.

"The Hammer" Hitzlsperger schlägt zu

Glück hatten die Schwaben, als nur zwei Minuten nach dem Rückstand ein Handspiel von Innenverteidiger Matthieu Delpierre im Strafraum nicht von Schiedsrichter Wolfgang Stark (Landshut) angezeigt wurde. Der VfB machte nun etwas mehr Druck und vergab eine Riesenchance durch Cacau. Nach einem Eckball von Pavel Pardo hämmerte Hitzlsperger dann den Ball direkt ins Tor.

"Man sieht, wir sind sehr nervös und kommen nicht in die Zweikämpfe. Man merkt, dass das heute etwas Besonderes ist", kommentierte Teammanager Horst Heldt zur Halbzeit die verzweifelten Bemühungen seiner Mannschaft. In Antonio da Silva brachte Veh nach der Pause einen Spielmacher und schickte nur acht Minuten später Gomez ebenfalls auf den Platz. Der Nationalstürmer und Hoffnungsträger wurde mit großem Jubel empfangen. Doch nicht Gomez gelang die Führung, sondern Mittelfeldspieler Khedira ließ mit seinem Treffer zum 2:1 das ganze Schwabenland erbeben. (Von Ulrike John und Marc Zeilhofer, dpa)

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