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Schuster, bleib' bei deiner Gaby: Ein Bild aus den glorreichen 80ern.

© Imago

Bundesliga: Unsere Fragen an den 17. Spieltag

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und der letzte Spieltag der Hinrunde steht an. Einige Fragen sind allerdings noch zu klären, etwa wer vermutlich an seinem Geburtstag richtig viel Freizeit haben wird.

Wer rührt uns zu Tränen?

Franck Ribéry schüttete kurz vor dem vierten Advent sein Herz in der „Sport-Bild“ aus: „Ich musste auf dem Bau arbeiten, um Geld zu bekommen“, erzählt er von seiner Jugend in Nordfrankreich. Doch wie es im Fußball so läuft, glänzte er in einem Pokalspiel gegen den Erstligisten FC Nantes, und die Angebote flatterten nur so ins Haus.

Ein Glück, dass es so gekommen ist, und er nun nur noch Mitspielern Wassereimer über den Kopf schüttet, anstatt ahnungslosen Passanten hinterm Betonmischer aufzulauern.

Wer boxt sich durch?

Jens Keller, in der blauen Ecke. Der Zeitpunkt, an dem die Zweifel an seinen Trainer-Fähigkeiten auf Schalke begannen, ist eindeutig zu verorten. Es war der 16. Dezember 2012, der Tag seines Dienstantritts auf Schalke. Seitdem wankt er nicht nur – er wackelt.

Schon Anfang 2013 wäre er beinahe entlassen worden, doch Keller soll die Mannschaft mit einem Zitat Muhammad Alis eingeschworen haben: „Ich zähle meine Sit-ups nicht. Ich fange erst an, sie zu zählen, wenn ich vor Schmerzen kaum noch kann.“

So langsam dürfte er damit angefangen haben. Ein anderes Boxer-Zitat könnte ihn eher ins nächste Jahr retten. Rocky Balboa, wie Keller berühmt für seine Nehmerqualitäten, sagte immer: „Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist.“

Wer nimmt mit, was er kriegen kann?

Ermin Bicakcic. Der bosnische Verteidiger von Eintracht Braunschweig hat ein irres Jahr erlebt. Erst feierte er mit den Braunschweigern den ersten Bundesliga-Aufstieg seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Dann qualifizierte er sich mit Bosnien und Herzegowina erstmals für eine WM.

Und nun steht der absolute Knaller an: Die Eintracht trifft zum allerersten Mal in einem Pflichtspiel auf die TSG Hoffenheim. Diesen Höhepunkt lässt sich Eisen-Ermin von niemandem nehmen. Schon gar nicht von seiner gebrochenen Nase.

Der blonde Engel und die Wintersonnenwende

Wer steht in Hitzfelds Notizbuch?

Marwin Hitz. Denn der Schweizer Torwart des FC Augsburg weiß, wie man aussortiert. Zuerst drängte er Alex Manninger aus dem FCA-Tor. Im Pokalspiel gegen Bayern München bescherte er Arjen Robben vorzeitige Weihnachtsferien und nun könnte er noch in den Schweizer WM-Kader aufrücken, weil sich die etatmäßige Nummer drei, Marco Wölfli, die Achillessehne gerissen hat.

Ende März könnte Hitz seine WM-Chancen nochmals selbst verbessern. Dann trifft er nämlich auf den VfL Wolfsburg und einen seiner Konkurrenten. Vorsicht, Diego Benaglio! Der Hitz fällt jeden.

Für wen wird’s zappenduster?

Die Sit-ups von Bernd Schuster sind auch noch nie gezählt worden, seine Tage als Trainer des spanischen Erstligisten FC Málaga aber wohl schon. Eine Niederlage im Mittelmaß-Duell gegen Aufsteiger FC Elche am Freitagabend – und Schuster hätte mal wieder so richtig viel Zeit am Wochenende.

Zwei Tage später sitzt Bernd dann zu Hause im Dunkeln. Es ist der 22. Dezember. Wintersonnenwende. Der kürzeste Tag des Jahres. „Ausgerechnet heute“, seufzt er, „an meinem Geburtstag.“ Doch Gattin Gaby, Urmutter aller Fußballerfrauen, weiß Rat. Schokoriegel gezückt, Kerze rein, angesteckt, und alles auf einem Teller drapiert, schleicht sie sich säuselnd an: „Happy Birthday, liiieber Beeheeernd…"

Das Gute an der Wintersonnenwende ist, dass die Tage danach wieder länger werden. Das Schlechte an diesem Szenario ist, es erinnert an einen miesen 90er-Werbespot. Denn Gaby und Bernd sind seit 2011 geschieden. Trotzdem. Alles Gute zum 54., blonder Engel!

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