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Bundesliga: VfB: Der Spitze noch näher

Der VfB Stuttgart besiegt Frankfurt 2:0 und rückt damit auf Platz vier. Tatsächlich könnten die Stuttgarter noch ein Wörtchen im Rennen um die Meisterschaft mitreden.

Markus Babbel weigerte sich standhaft, noch einmal aus der Kabine nach draußen zu gehen. In der Cannstatter Kurve wartete man voller Sehnsucht auf ihn. „Wir wollen den Trainer sehen“, sangen die schwäbischen Anhänger nach einem Spieltag, der wie gemalt schien für die Stuttgarter, weil sich einige Konkurrenten Patzer erlaubten. Der VfB selbst gewann 2:0 (1:0) gegen Eintracht Frankfurt und rückte noch näher an die Spitze heran. Babbel aber verarbeitete die neue Gemengelage lieber unter dem schützenden Dach der Stuttgarter Arena, auch da hatte der 36 Jahre alte Teamchef Schwerstarbeit zu verrichten.

Während draußen die Fans „Markus Babbel“ skandierten, als garantiere allein das weitere Erfolge, stand der frühere Nationalspieler auf dem Teppich im großen Interviewraum und blieb bescheiden. Babbel vermied es, Begriffe wie Champions League und Meisterschaft zu bemühen, trotzdem sagte er am Ende einen Satz, der Ehrgeiz verriet: „Wenn ich in die Kurve gehe, dann will ich dort auch etwas präsentieren.“

Sonst kümmerte sich der gelernte Verteidiger lieber „um die, die hinter uns stehen“. Er schien besonders froh über die Beispiele von Schalke und Borussia Dortmund, die nach Siegesserien „weiter nur fünf Punkte hinter uns sind“. Und Manager Horst Heldt stellte fest: „Wir versuchen nur, realistisch zu sein. Wir können sogar noch hinter Leverkusen zurückfallen.“ Das wird wohl kaum passieren, weil „sich jeder reinhängt“, wie Heldt sagte, und manches am Ende doch an das Meisterjahr 2007 erinnert. Auch damals startete der VfB eine Serie und holte alle Gegner ein. Bis heute stehen neun Siege in der Rückrunde zu Buche. Das 2:0 gegen Frankfurt war der fünfte Sieg in Folge. „Solange wir aber Gefahr laufen, noch nach hinten abzurutschen, werden wir unser Ziel nicht ändern“, sagte Heldt.

Bei den Siegern schien man sich regelrecht abgesprochen zu haben. „Wir sind nicht in der Lage, Ansprüche zu stellen. Dazu haben wir in der Vorrunde zu viel verschenkt“, sagte etwa Torschütze Mario Gomez. Als dem zu Beginn der zweiten Halbzeit sein 19. Saisontor gelang, war das Spiel gelaufen. Zuvor hatte sein Sturmpartner Cacau die Führung per Kopf erzielt. Mehr als ein Pfostentreffer durch Martin Fenin kam bei den Frankfurtern nicht heraus. Nach Gomez’ Tor zum 2:0 konnte der VfB die Partie ohne Mühe nach Hause spielen.

Um im Endspurt einen Kräfteverschleiß zu vermeiden, gab Babbel seiner Mannschaft zwei Tage frei. „Das hat mit dem Sieg aber nichts zu tun, das stand schon vorher fest“, sagte er. „Allerdings haben wir drei wichtige Punkte geholt.“ Ein Blick aufs Restprogramm der Schwaben zeigt, was noch möglich ist. Nach Wolfsburg und Schalke trifft der VfB am letzten Bundesligaspieltag auf den FC Bayern München. „Wenn wir so weitermachen“, sagte schließlich Sami Khedira, „können wir noch Außergewöhnliches erreichen.“

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