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Nicht sitzenbleiben, weitermachen. Auch Joachim Löw braucht nach dem EM-Halbfinalaus ein neues Ziel.

© dpa

Bundestrainer bis zur WM 2018: Joachim Löw braucht mehr Mut und Eitelkeit

Joachim Löw bleibt Trainer der Fußballnationalmannschaft bis zur WM 2018. Dafür gibt es einige gute Gründe - und auch weniger gute. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Friedhard Teuffel

Seltsam wäre es gewesen, wenn in diesen Tagen eine andere Nachricht gekommen wäre als diese: Joachim Löw macht als Bundestrainer weiter bis zur WM 2018. Es gibt allerdings noch andere Gründe dafür als nur die Laufzeit seines Vertrags mit dem Deutschen Fußball-Bund. Zu den guten Gründen gehört seine Erfolgsbilanz. Seit Löw bei der Nationalmannschaft arbeitet, also seit 2006, hat er sie immer mindestens bis ins Halbfinale geführt, nach Russland zur WM 2018 reist das Team als Titelverteidiger. Richtig rumpelig hat Deutschland allenfalls noch in den Qualifikationen gespielt, in den Turnieren dann manchmal etwas verspannt, aber kaum einmal wirklich schlecht.

Zu den anderen Gründen gehört, dass gerade niemand Löw unbedingt beerben will. Einige der besten deutschen Trainer wollen sich erst einmal weiter im Vereinsfußball austoben wie Klopp und Tuchel, anderen fehlen einfach noch die Erfolge, um die prominenteste deutsche Mannschaft zu übernehmen.

Dennoch wird Löw einige Anstrengungen unternehmen müssen, um sich noch einmal zu steigern. Er wird tiefer analysieren müssen, warum die Mannschaft bei der EM in Frankreich nicht zwingender gespielt hat. Und warum er nicht früher im verlorenen Halbfinale, aber auch davor im Turnier auf jüngere Spieler wie Leroy Sané gesetzt hat.

Für die nächsten Jahre braucht Löw vor allem zweierlei: mehr Eitelkeit, um seine Außendarstellung zu verbessern und Fehlgriffe zu vermeiden, auch wenn der Fußball sonst vor Eitelkeit fast platzt. Und mehr Mut für seine personellen und taktischen Entscheidungen. Nicht dass er noch zum Traditionspfleger der Weltmeistermannschaft von 2014 wird.

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