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Sport: Business as unusual

Die Bundesliga startet in ihre erste große Sparsaison

Dortmund (dpa). Nicht ist mehr, wie es war, wenn heute die 40. Saison der Fußball-Bundesliga so richtig losgeht. Prämien und Gehälter werden gekürzt, weniger Transfers getätigt, die Budgets heruntergefahren. Doch in der Krise liegt auch eine Chance. „Jetzt wird notgedrungen ein Stück Normalität einkehren“, sagt Borussia Dortmunds Präsident Gerd Niebaum am Freitag im Deutschlandradio Berlin. „Aber insgesamt nicht zum Schaden des Fußballs.“ Es stecke eine riesige Chance darin, dass „ein Stück der Geschäftemacherei aufhört. Das Ganze war überhitzt.“ Viele durchschnittliche Spieler hätten sich durch die Gehälter der Top-Spieler mit nach oben geschaukelt.

Aber im Gegensatz zu den vermeintlichen kleineren Vereinen könne Borussia Dortmund nach Niebaums Angaben die finanziellen Einbußen durch Erfolge in den internationalen Wettbewerben „sehr gut kompensieren“. Der BVB-Präsident erwartet sogar, dass der Deutsche Meister in der kommenden Spielzeit seine Einnahmen sogar noch steigern kann.

Kritik gibt es aber von den kleinen Vereinen. So hat der Präsident des Aufsteigers VfL Bochum, Werner Altegoer, bereits am 3. Juli bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL) einen Antrag auf „Neuverteilung der nationalen Fernsehgelder“ gestellt. Dem „Handelsblatt“ hatte Altegoer gesagt, dass er den derzeitigen Verteilungsschlüssel für gefährlich hält, weil dadurch die Reichen immer reicher werden und die kleinen Klubs bald gar keine Chance mehr hätte.

Auch in der 40. Bundesliga-Saison, die gestern Abend mit dem Eröffnungsspiel zwischen Borussia Dortmund und Hertha BSC begann (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe) werden weiterhin 50 Prozent der insgesamt 232 Millionen Euro zu gleichen Teilen an alle 18 Clubs verteilt; die zweite Hälfte des Gesamtbetrages wird zu 75 Prozent nach einer aktuellen Dreijahreswertung und zu 25 Prozent je nach dem Tabellenstand ausgezahlt.

Bochum findet doch einen Sponsor

Immerhin gab es von einem kleinen Klub gestern eine gute Nachricht. Einen Tag vor dem ersten Meisterschaftsspiel präsentierte der VfL Bochum einen neuen Hauptsponsor. Die DWS Investment GmbH wird zunächst für ein Jahr auf den Trikots der VfL-Profis werben. „Wir sind glücklich, so kurz vor dem Saisonstart eine neuen Trikotsponsor präsentieren zu können“, sagte Präsident Altegoer am Freitag. Die Vermögensverwalter zahlen dem Vernehmen nach rund 2,5 Millionen Euro. In den vergangenen neun Jahren war die gewerbliche Tippgemeinschaft Lotto Faber Bochumer Hauptsponsor.

DWS gehört zu 100 Prozent zur Deutschen-Bank-Gruppe und ist nach eigenen Angaben Deutschlands größte Fondsgesellschaft. Im Bereich Fußball- Sponsoring betreten die Wertpapier-Spezialisten aus Frankfurt aber kein Neuland, denn bis vor einigen Monaten warb noch der ehemalige deutsche Nationalspieler Oliver Bierhoff für DWS.

Nachdem bereits vor wenigen Tage Hansa Rostock mit dem Getränkehersteller Thüringer Waldquell Mineralbrunnen einen neuen Hauptsponsor gefunden hat, werden – wie auch in der vergangenen Saison – nur die Profis des SV Werder Bremen in der Fußball-Bundesliga ohne Trikotsponsor auflaufen.

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