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Sport: Buzz darf ins Tor

Buzz Aldrin hat es nicht leicht gehabt. Er hat monatelang geschuftet, sich in Form gebracht, unglaubliche Qualen und eine lebensgefährliche Reise ins Ungewisse auf sich genommen – und dann kam ihm Neil Armstrong als erster Mensch auf dem Mond zuvor.

Von Christian Hönicke

Buzz Aldrin hat es nicht leicht gehabt. Er hat monatelang geschuftet, sich in Form gebracht, unglaubliche Qualen und eine lebensgefährliche Reise ins Ungewisse auf sich genommen – und dann kam ihm Neil Armstrong als erster Mensch auf dem Mond zuvor. Heute gilt Aldrin als der personifizierte zweite Mann, der Typ, für den es einfach nicht ganz gereicht hat.

Die Bundesliga ist voll mit Buzz Aldrins. Es sind die Ersatztorhüter. Sie haben normalerweise die Aufgabe, ihre Neil Armstrongs warmzuschießen und dann 90 Minuten lang mit dem Masseur auf der Ersatzbank zu quatschen. Die Chancen auf einen Einsatz stehen schlecht, wenn sich ihre Konkurrenten nicht verletzen oder Patzer en masse leisten.

Derzeit erleben viele dieser Schattenmänner einen ungeahnten Aufmerksamkeitsschub. Ob nun Christopher Heimeroth, der mit seiner Elfmeterparade gegen Leverkusen zum Pokalheld der Gladbacher wurde, der Mainzer Christian Wetklo, Miro Varvodic in Köln oder Sebastian Mielitz in Bremen – die Schattenmänner dürfen derzeit glänzen. Vor allem Heimeroth weiß, dass er diese Stunden des Ruhms genießen muss, denn seine Karriere zeigt, dass die Rückversetzung ins zweite Glied meist nur aufgeschoben ist.

Buzz Aldrin hat seine Niederlage auf dem Mond verwunden und sich auf seine Weise nach vorn gekämpft, nicht nur als erfolgreicher Science-Fiction-Autor. Weil es von Armstrong kein hübsches Bild auf dem Mond gibt, ist in fast allen Büchern über die erste Mondlandung Buzz Aldrin zu sehen. Es ist der heimliche Triumph des zweiten Mannes.

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