zum Hauptinhalt

Sport: BVB-Aktie: Bullen, Bären und Borussen

Der Börsengang hat die Kassen des BVB gefüllt. Nicht ganz so prall, wie sich die Vereinsmanager das im Herbst 2000 ausgemalt hatten, aber immerhin so, dass die Dortmunder inzwischen die Bayern beim Buhlen um einen Spieler überbieten können.

Der Börsengang hat die Kassen des BVB gefüllt. Nicht ganz so prall, wie sich die Vereinsmanager das im Herbst 2000 ausgemalt hatten, aber immerhin so, dass die Dortmunder inzwischen die Bayern beim Buhlen um einen Spieler überbieten können. Zuletzt mit 25 Millionen Mark Ablöse für den Tschechen Tomas Rosicky. Der Emissionserlös von gut 165 Millionen Euro (323 Millionen Mark), also die Gesamt-Summe, die die Anleger beim Börsengang im Oktober für die Aktien bezahlt haben, verschafft den Borussen gute Möglichkeiten auf dem Transfermarkt.

Die erhofften schnellen Kurssteigerungen blieben allerdings aus. Borussen-Anleger sind in der Börsensprache eher Bären als Bullen. Der erste Kurs entsprach dem Emissionspreis von elf Euro. Am ersten Handelstag rutschte die Aktie auf zehn Euro ab und schloss - nach Stützungskäufen der Banken, die am Börsengang beteiligt waren - mit 10,62 Euro. Eine verpatzte Premiere, die vor allem die institutionellen Großanleger verärgert haben dürfte. Ihnen wurden nach Angaben der Deutschen Bank rund 72 Prozent der insgesamt 13,5 Millionen BVB-Aktien zugeteilt. 25 Prozent der Anteilsscheine gingen an fußballbegeisterte Privatanleger in Deutschland, 3,3 Prozent erhielten Vereinsmitglieder, Freunde und Familienangehörige. Die zum Konsortium aus Dresdner Kleinwort Benson, WestLB und WGZ-Bank zählende Deutsche Bank dürfte mindestens zehn Prozent im eigenen Bestand halten.

Kleinanleger, die gleich am ersten Handelstag Aktionäre der Borussen wurden, hatten bislang mit der Fußball-Aktie wenig Freude. Aber es gibt Hoffnung. Dank Rosicky. Nach seiner Verpflichtung am 10. Januar stieg der Kurs binnen Stunden um 20 Prozent. Und nun? "Es wird viel davon abhängen, wie Rosicky spielt, und wo der BVB landet", sagt Marianne Güth, Analystin bei West LB Panmure. Kommt die Borussia auf einen der ersten fünf Tabellenplätze, "kann es mit der Aktie weiter nach oben gehen". Güth erwartet, dass mittel- bis langfristig andere Klubs Börsenpläne präsentieren, Hertha BSC etwa oder Schalke 04. Was die Vereine reizt, sei das Geld beim Börsengang. Was dann auf dem Parkett passiert, ist Psychologie.

Zur Startseite