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Champions League: AC Mailand glückt Revanche

Der AC Mailand hat dank "Super Pippo" Inzaghi die viel beschworene Rache am FC Liverpool genommen und sich zum siebten Mal die begehrteste Trophäe des europäischen Vereinsfußballs gesichert.

Athen - In der Neuauflage des von den Engländern gewonnenen Champions-League-Endspiels von 2005 setzten sich die Rossoneri glücklich mit 2:1 (1:0) durch. Ein Tore-Doppelpack von Stürmer-Schlitzohr Filippo Inzaghi (45./82. Minute) führte die Italiener vor 63.000 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion von Athen zu einem glanzlosen Sieg. Der FC Liverpool konnte trotz Überlegenheit gerade in der ersten Halbzeit seinen Coup von vor zwei Jahren nicht wiederholen und verpasste bei nur einem Tor von Dirk Kuijt (89.) in der vom deutschen Schiedsrichter Herbert Fandel gut geleiteten Partie den erhofften sechsten Sieg in Europas Fußball- Königsklasse.

Mit dem dritten Sieg seit Einführung der Champions League nach 1994 und 2003 zog der Viertelfinal-Bezwinger des FC Bayern München mit Rekordsieger Real Madrid gleich und sorgte zudem für den elften Erfolg eines italienischen Teams im einstigen Landesmeister-Cup. Der Berlusconi-Club setzte mit dem Sieg in einem intensiven aber keineswegs hochklassigen Finale doch noch einen krönenden Abschluss unter eine turbulente Saison, in der der Verein nach der Verwicklung in den Manipulationsskandal in Italiens Serie A nur gnadenhalber an der Champions League hatte teilnehmen dürfen.

Die große "Vendetta"

Sieben Spieler, die auch schon bei der "Schwarzen Nacht" von Istanbul im Mai 2005 bei der bitteren Niederlage im Elfmeterschießen dabei gewesen waren, bot Milan-Trainer Carlo Ancelotti in seiner Startformation auf, doch von großer "Vendetta" war vorerst nichts zu spüren. Äußerst vorsichtig gingen die Italiener zu Werke und wurden von Liverpool sogar taktisch dominiert. Mit einem Fünfer-Mittelfeld um den sehr laufstarken Kapitän Steven Gerrard störten die "Reds" effektiv die Kreise des gefürchteten Clarence Seedorf. Auch Kaka konnte sich nur einige Male gut durchsetzen. Mailands einzige Spitze Inzaghi zeigte vorerst praktisch keine Wirkung.

Liverpool, selbst mit fünf Istanbul-Siegern am Start, hatte auch die besseren Möglichkeiten in der ersten Halbzeit, ohne aber die ganz große Gefahr ausstrahlen zu können. Jermaine Pennant (10.) scheiterte aus spitzem Winkel an AC-Torwart Dida. Gerrard (12./23.) und Xabi Alonso (27.) verfehlten mit ihren Schüssen das Ziel. Von Mailand ging außer bei einem feinen Hackentrick Kakas (25.) kein Zauber aus. So überraschend die Führung Sekunden vor der Halbzeit war, so glücklich kam sie auch zu Stande. Inzaghi lief in einen Freistoß von Andrea Pirlo und fälschte den Ball mit der Schulter entscheidend Richtung Tor ab.

Rekordmeister gelingt Aufholjagd nicht

Konnte Liverpool vor zwei Jahren sogar einen 0:3-Rückstand im zweiten Abschnitt noch ausgleichen und im Elfmeterschießen letztlich triumphieren, gelang dem englischen Rekordmeister dieses Mal in der zweiten Halbzeit keine Aufholjagd. Offenbar geschockt vom Gegentreffer kam es zu einem Bruch im Spiel. Mailand war nun in seinem taktischen Element und verteidigte den Vorsprung geschickt. Der gut aufgelegte Dida zeigte sein ganzes Können, als er einen Flachschuss von Gerrard (63.) aus spitzem Winkel abwehrte. Kurz vor Schluss bewies Inzaghi nochmals seinen Tor-Instinkt und schob zum Endstand ein. Liverpool hatte trotz des Kuijt-Treffers kurz vor Schluss keine Kraft für ein «Wunder von Athen», und so konnte AC- Kapitän Paolo Maldini bei seinem fünften Europapokal-Triumph in einem rot-schwarzen Jubelmeer den Siegerpokal in Empfang nehmen. (tso/dpa)

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