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Bastian Schweinsteiger drehte das Spiel für die Bayern.

© dpa

Champions League: Bayern siegen in letzter Minute in Basel

Der FC Bayern hat den erhofften Befreiungsschlag geschafft. Bastian Schweinsteiger erzielte beim hart erkämpften Sieg beim FC Basel in der Champions League zwei Tore und hält den deutschen Rekordmeister auf Kurs Richtung Achtelfinale.

Seiner Form aus Weltmeisterschaftstagen in Südafrika läuft Bastian Schweinsteiger zwar noch immer hinterher – aber seine derzeitige Verfassung reicht immerhin, um ein Auswärtsspiel in der Champions League zu entscheiden. Einen Elfmeter verwandelte der Mittelfeldspieler des FC Bayern München und erzielte vor allem den 2:1-Siegtreffer beim FC Basel.

Eine harmonische Dienstreise also, sieht man von der Massenschlägerei zwischen Fans beider Klubs vor dem Spiel in der Innenstadt ab, nach der die Polizei 80 Personen festnahm.

Noch vor drei Tagen hatte sich Schweinsteiger gegen Mainz eines seiner schlechteren Spiele geleistet. Gerade für ihn war es ein Arbeitssieg in Basel, Schweinsteiger kämpfte sich ins Spiel hinein, sah zwischenzeitlich die Gelbe Karte fürs Foulen und Meckern. Eckig wirkte sein Spiel – wie das der gesamten Mannschaft. Die Basler hatten die Bayern vielleicht vorher etwas zu sehr beruhigt. „Wir sind krasser Außenseiter“, hatte vorher nicht nur Stürmer Marco Streller gesagt.

Falls dahinter Taktik steckte, ging sie in der ersten Halbzeit auf. Beim ersten Konter der Basler nach zwanzig Minuten kam Marco Streller vor Holger Badstuber an den Ball, spitzelte den Ball mit der Hacke zielgenau zu Sturmkollege Alexander Frei, der wunderbar in die rechte obere Ecke zielte und traf. Der St. Jakobs-Park erbebte augenblicklich, Streller feierte mit Frei ein Tor, das beiden gehörte – und zu einem großen Teil Daniel van Buyten, der die Basler Chance mit einem Fehlpass eingeleitet hatte. Die Bayern schlichen zum Anstoß: Schon wieder führte ein Außenseiter gegen sie. Und der Führungstreffer der Schweizer platzte in eine starke Anfangsphase der Bayern.

Zuvor schien schließlich die vertrauensbildene Maßnahme der Bayern-Vereinsführung, den Vertrag von Trainer Louis van Gaal trotz mäßigem Saisonstart bis 2012 vorzeitig zu verlängern, ihre Wirkung zu zeigen. Die Bayern begannen ausgesprochen ruhig, hatten die Basler im Griff. Sie bescherten Toni Kroos und Abwehrchef van Buyten passable Einschussmöglichkeiten. Besonders Hamit Altintop, der auf der rechten Seite Ivica Olic ersetzte, erwies sich als ballsicheres und stabilisierendes Element. Dann legte jedoch van Buyten bestenfalls amateurhaftes Abwehrverhalten an den Tag – und vorbei war es mit dem kontrollierten Spiel. Plötzlich ließen die Bayern weitere Chancen zu: Frei köpfte über das Tor, Huggel traf aus Abseitsposition, Shaquiri scheiterte mit einem schönen Schuss an Butt.

Was van Gaal gesehen hatte, muss ihm derart missfallen haben, dass er zu Beginn der zweiten Halbzeit eine für ihn seltene Maßnahme ergriff: Er brachte zu einem solch frühen Zeitpunkt Mario Gomez, setzte folglich auf zwei echte Stürmer, auch wenn Klose fortan etwas zurückgezogener agierte. Die Bayern spielten nun energischer. In der 56. Minute drängte Thomas Müller kraftvoll in Richtung Tor, Huggel stoppte ihn ungestüm – Schiedsrichter Thomson entschied auf Elfmeter, den Schweinsteiger sicher verwandelte. Die unerwartete Maßnahme van Gaals hatte die Bayern wieder ins Spiel gebracht.

Der Niederländer spielte nun endgültig auf Sieg und brachte auch Olic. Sicherer wurde das Defensivspiel dadurch nicht: Der starke Shaqiri konnte in der 68. Minute frappierend lässig durch die Bayern-Hälfte spazieren, erst van Buyten stoppte ihn. Zwei Minuten später rettete zunächst erneut van Buyten, dann zweimal Jörg Butt gegen Streller.

Der frühere Stuttgarter hätte in diesem Moment zum Helden werden können. Das schaffte auf der anderen Seite Schweinsteiger: Wie schon zum Bundesliga-Auftakt gegen Wolfsburg stand er in den Schlussminuten genau richtig. Seinem Verein und vor allem dem frisch verlängerten Trainer van Gaal bescherte er damit deutlich ruhigere Tage.

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