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Selbstbewusst. Mario Götze geht mit Zuversicht in die Partie gegen Real.

© Kirk/AFP

Champions League: Borussia Dortmund und Mario Götze: Immer noch zärtlich

Es ist wieder soweit. Die Dortmunder treffen in der Champions League auf Real Madrid. Mario Götze dürfte wie schon vor vier Jahren dabei sein.

Immer wieder Madrid... „Hat schon ein paar Spiele von uns gegen Real gegeben“, sagt Mario Götze, am Dienstag steht immerhin das siebte innerhalb von viereinhalb Jahren auf dem Programm. Im zweiten Gruppenspiel in der Champions League geht es für Borussia Dortmund und Mario Götze nach der Auftaktniederlage vor zwei Wochen bei Tottenham Hotspur schon um einiges.

Und das gegen Real Madrid, „eine großartige Mannschaft“, und natürlich hätten sie beim BVB gehörigen Respekt, wenn es gegen den Titelverteidiger geht. „Aber wir wissen auch, was wir können“, sagt Nationalspieler Götze: „Wir werden sehr selbstbewusst auftreten.“

Es ist ein bisschen wie im April 2013, als Borussia zum ersten Mal auf Real traf, damals im Halbfinale der Champions League. Götze galt als deutsches Jahrhundert-Talent. Dass ausgerechnet vor dem Duell mit Real sein Wechsel zum FC Bayern bekannt wurde, war ein schwerer Schlag – für das Dortmunder Publikum, aber auch für Mario Götze.

Götzes letzter Auftritt

Er lief dann doch auf, spielte aber bei Robert Lewandowskis vier Toren zum 4:1-Sieg nur eine Nebenrolle. Egal, Götze lief auch beim Rückspiel im Bernabéu auf, aber nach einer Viertelstunde war alles vorbei. Bei einem Sprint auf dem linken Flügel griff er sich an den Oberschenkel und humpelte zur Seitenlinie. Hilflos musste Götze mitansehen, wie seine Mannschaft nach zwei späten Gegentore beinahe noch alles verspielt hätte. Klubchef Hans-Joachim Watzke verkroch sich in der Nachspielzeit auf der Toilette. Mit letzter Kraft rettete sich der BVB ins Endspiel.

Der Auftritt im Bernabéu war Götzes vorerst letzter im schwarz-gelben Trikot. Das Endspiel in Wembley gegen den FC Bayern verpasste er wegen des gegen Real erlittenen Muskelfaserrisses. Die drei folgenden Spielzeiten in München waren ein Missverständnis, mal abgesehen von einem nicht ganz unwichtigen Tor für die Nationalmannschaft im Juli 2014 im Maracana von Rio de Janeiro.

90 Minuten auf dem Platz

Bei den Bayern unter Trainer Pep Guardiola aber kam er nie richtig an, auch das vergangene Comeback-Jahr in Schwarz-Gelb gestaltete sich noch schwierig. Erst kam Götze mit dem Trainer Thomas Tuchel nicht so gut zurecht, dann hemmte ihn eine Stoffwechselkrankheit. Im vergangenen Winter stand er im Verdacht, eine geschätzt 25 Millionen Euro teure Fehlinvestition zu sein.

Götze hat hart für seine Rückkehr gearbeitet. Es fügt sich schön in die Symbolik, dass er sich jetzt, da Real Madrid kommt, wieder der Form nähert, die ihn mal zu einem der interessantesten Spieler der Welt gemacht hat (nur nicht für Guardiola, was ihm die Verantwortlichen beim FC Bayern vor dem Wechsel nach München allerdings verschwiegen hatten). Am vergangenen Samstag, beim 6:1 gegen Borussia Mönchengladbach, durfte er erstmals seit seiner Rückkehr nach Dortmund, 90 Minuten auf dem Platz verweilen.

Mario Götze ist jetzt 25 Jahre alt, er geht nicht mehr als Talent durch und er versucht sich nicht mehr so sehr in den Vordergrund zu spielen, wie er das früher mal gemacht hat. Aber er kann den Ball immer noch mit so viel Hingabe und Zärtlichkeit streicheln, wie nur wenige in Deutschland. Er spürt, dass ihm die Kollegen vertrauen und freut sich, „dass ich so oft den Ball bekomme“. Der neue Trainer Peter Bosz dürfte daran nicht ganz schuldlos sein.

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