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Wouter ter Maat überragte bei den Volleys.

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Champions League: BR Volleys gewinnen gegen Civitanova 3:1

Die BR Volleys besiegen Civitanova in der Champions League dank eines überragenden Wouter ter Maat. Dabei war der Niederländer bis vor drei Jahren noch Kfz-Mechaniker.

Man will sich gar nicht ausmalen, was aus Wouter ter Maat für ein Volleyballspieler geworden wäre, hätte er sich etwas früher für den professionellen Sport und gegen seinen Job als Kfz-Mechaniker entschieden. Das ist ein ehrenwerter Beruf, aber der Niederländer ist ein ganz und gar großartiger Volleyballer und er wäre vermutlich einer der weltweit besten, hätte er es nicht erst vor drei Jahren als Profi versucht.

Die BR Volleys jedenfalls können froh sein, dass es – wenn auch spät – noch zu einem Sinneswandel gekommen ist bei ter Maat. Am Dienstag erzielte er sagenhafte 28 Punkte bei der ersten Champions-League-Begegnung in dieser Saison für die Berliner. Die Volleys besiegten das italienische Spitzenteam Cucine Lube Civitanova in der Max-Schmeling-Halle 3:1 (21:25, 25:16, 25:18 26:24).

So ein Spiel in der Champions League ist für die BR Volleys oftmals ein kleiner Kulturschock. In der Liga tun sich die Gegner der Berliner in der Regel schwer, überhaupt einen einzigen Satz zu gewinnen. Doch Bundesliga und Champions League trennen Welten.

Das zeigte sich schon sehr früh. So waren erst wenige Minuten gespielt, es stand 1:5 aus Sicht der Berliner im ersten Satz. Volleys-Kapitän Robert Kromm schraubte seinen 2,12 Meter langen Körper in die Höhe feuerte einen gewaltigen Angriffsschlag ab. In der Bundesliga kann sich Kromm nach derlei Aktionen auf den nächsten Punkt vorbereiten. Am Dienstagabend allerdings kam der Ball zurück, schlimmer noch: Der deutsche Nationalspieler Denis Kaliberda im Trikot der Italiener stieg nun seinerseits hoch und knallte Kromm den Ball an den Kopf, von wo der Ball ins Aus flog.

Allein neun Punkte erzielte ter Maat in diesem zweiten Durchgang

Die Italiener von der Adriaküste sind eines der besten Teams auf dem Planeten. Und wenn es sein muss, dann schmettern sie den Ball nicht in das gegnerische Feld, sondern eben auf den Kopf des Gegenspielers. Sicher wegen dieser Wucht, aber auch wegen der Cleverness gewann Cucine Lube Civitanova den ersten Satz am Ende knapp. Der Favorit schien sich durchzusetzen.

Doch schon gegen Ende des ersten Durchgangs hatte sich angedeutet, dass sich die BR Volleys an die andere Welt Champions League gewöhnt hatten. Insbesondere der ehemalige Kfz-Mechaniker ter Maat hatte sich langsam warm geschlagen.

Dabei war es eine sehr mutige Entscheidung von Volleys-Trainer Roberto Serniotti gewesen, ter Maat anstelle des Australiers Paul Carroll zu bringen. Der nämlich ist zusammen mit der Robert Kromm seit ein paar Jahren der beste Spieler bei den Volleys.

Sport kann aber brutal sein. Gegen die Italiener vermisste Carroll niemand. Er musste zusehen, wie ter Maat im zweiten Satz einen Ball nach dem anderen ins Feld des Gegners hämmerte. Allein neun Punkte erzielte er in diesem zweiten Durchgang.

Nicht nur mit seinen Angriffsschlägen, auch mit seinen Angaben nahm ter Maat seinen Mitspielern die Scheu vor dem großen Favoriten. Im dritten Satz überragten Robert Kromm und Sebastian Kühner, ehe im vierten und letzten Durchgang erneut Wouter ter Maat groß aufspielte.

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