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Champions League: Das Spiel der Spiele

Auf Werder Bremen wartet in der Champions League das Spiel des Jahres. Nur mit einem Heimsieg gegen Chelsea kann sich der deutsche Vizemeister weiterhin Hoffnungen auf den Einzug ins Achtelfinale der europäischen "Königsklasse" machen.

Bremen - Für die "Grün-Weißen" zählt aber nicht nur der Erfolg alleine. Das Team von Trainer Thomas Schaaf muss möglichst mit drei Toren Differenz gewinnen, damit bei Punktgleichheit nach der 0:2-Hinspielniederlage der direkte Vergleich für die Norddeutschen sprechen würde. Nur wenn der zwei Punkte schlechter platzierte FC Barcelona in der Parallelpartie bei Levski Sofia nicht gewinnt, wäre das Ergebnis bei einem Erfolg der Werderaner nebensächlich.

Dabei wird das Duell mit den "Blues" (20:45 Uhr, live bei Premiere) für die Bremer ein schweres Unterfangen. Den Ligapokal eingerechnet, blieb Werder nur in fünf von 20 Pflichtspielen in dieser Saison ohne Gegentreffer. Zweimal gelang dies bereits in der Champions League gegen Sofia (2:0, 3:0). Allerdings brachten die Bulgaren in vier Partien auch erst einen Treffer zustande. Fast schon traditionell kompensiert das Team Nachlässigkeiten in der Defensive durch eine starke Offensive. So ist Werder mit 33 Treffern das torgefährlichste Team der Bundesliga. Gegen starke Gegner in der Champions League gelang jedoch erst ein Treffer beim 1:1 vor eigenem Publikum gegen Barcelona.

"Gefährliche Zufriedenheit" im Team

Auch in der Meisterschaft lahmte die Bremer Tormaschinerie zuletzt deutlich. So gelangen in den vergangenen vier Partien nur noch sechs Treffer und das zuvor viermal in Serie erfolgreiche Team kam nur noch zu einem Sieg, zwei Remis und einer Niederlage. Zuletzt musste man sich mit einem 2:2 bei Aufsteiger Alemannia Aachen begnügen.

Dabei kritisierte Angreifer Miroslav Klose die Einstellung der Mannschaft, die offensichtlich mit dem Kopf schon bei der Partie gegen Chelsea gewesen sei. Man dürfe nicht schon an so einem Wochenende im Hinterkopf an Chelsea denken, sagte der 28-Jährige. Noch einen Schritt weiter geht Schlussmann Tim Wiese, der eine "gefährliche Zufriedenheit" im Team ausmachte. "Vielleicht haben wir uns nach dem vielen Lob doch schon zu sicher gefühlt", warnte der 24-Jährige.

Chelsea ohne Lampard

Gegen das Starensemble von der Stamford Bridge können sich derlei Nachlässigkeiten bitter rächen. Denn das Team von Trainer Jose Mourinho verfügt nicht nur über eine starke Abwehr, die in der Liga erst sieben und in der Champions League erst drei Gegentreffer zuließ. Auch die Offensive, allen voran Stürmerstar Didier Drogba, gehört zum Besten, was auf der Insel und in der europäischen "Königsklasse" zu sehen ist. Der Nationalspieler führt sowohl die Torschützenliste der Premier League (8 Treffer) als auch die der Champions League (5) an.

Trotz der Schwere der Aufgabe präsentiert sich Innenverteidiger Per Mertesacker selbstbewusst: "In so einer Todesgruppe zu stehen, ist eine ganz besondere Motivation. Im Voraus hätte man vielleicht gesagt, Platz drei ist okay. Aber jetzt, da wir alles selbst in der Hand haben, sieht das ganz anders aus." Dabei kann Schaaf nahezu in Bestbesetzung antreten. Probleme bereitet lediglich das defensive Mittelfeld, wo der gesperrte Kapitän Frank Baumann nicht zur Verfügung steht und Christian Schulz als Alternative angeschlagen auszufallen droht.

Auch bei Chelsea wird es im Mittelfeld zu personellen Änderungen kommen. Trainer Mourinho muss mit dem gesperrten Kapitän Frank Lampard auf einen der torgefährlichsten Mittelfeldspieler verzichten. Allerdings bietet sein qualitativ sehr hochwertig besetzter Kader genügend Alternativen. Möglicherweise stellt Mourinho komplett um und spielt nur mit einer Spitze, um dem Bremer Offensivdrang mit einem dichten Mittelfeld den Raum zu nehmen. (tso/ddp)

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